86 Militärdienst und Hochzeit (1849—18532).
Am 8. schreibt Albert seinem Vater, um ihm den Entwurf
des Heiratskontraktes zurückzusenden, und meldet ihm seine
Ernennung zum Inhaber, gestern sei er schon weiß gegangen
(so war damals die österreichische Infanterieuniform). Dann
fügt er hin zu: „Gestern und vorgestern war der Kaiser aus,
aber um Publikum zu vermeiden, im Kaisergarten. Es hat
ihm äußerst gut gethan. Ich bin jetzt eigentlich beständig in
Dienst, denn er braucht jetzt viel Gesellschaft, da er sich sehr
langweilt.“ Am 11. kam in seine Pläne wieder eine Ande-
rung, da ihn die Erzherzogin Sophie bat, noch einige Tage zu
bleiben. Am 12. fand ein großer Dankgottesdienst in St. Ste-
phan statt, bei dem der Kaiser erschien und dem auch Albert
beiwohnte. Am Abend war die ganze Stadt erleuchtet.
Endlich am 17. konnte Albert wieder von Wien abreisen. Sein
teilnehmender Besuch war dem kaiserlichen Vetter, wie dieser
selbst gesagt hat, ein wahrer Trost in jenen trüben Tagen.
Nach einem kurzen Besuch bei seiner Braut in Brünn
kehrte Albert endlich nach Dresden zurück. Im April und
Anfang Mai weilte er drei Wochen in Brünn, wo er auch
seinen Geburtstag feierte. Sein Vater schrieb ihm dazu am
22.: „Ich wünsche Dir vor allen Dingen von Herzen Elück zu
Deinem morgigen Geburtstag. Möge der liebe Gott vor allen
in diesem Jahr dich segnen und Dir alles das Glück gewähren,
auf das Du mit vollem Recht hoffest, und Dir die neue Ver-
bindung, in die Du eintrittst, zum Segen für diese und jene
Welt gereichen. Das wird morgen wie alle Tage mein heißes
Gebet seyn. Ich denke, Du wirst mit Carola vereinigt und
mit ihr gemeinschaftlich das Aemliche erbitten.“ Dann teilt
er ihm noch mit, daß der König die Hochzeit auf den 18. Juni
bestimmt habe. Albert dankte ihm am 26. und erzählte ihm,
seine Braut freue sich sehr, daß ihre Großmutter zur Hochzeit
komme, die Tante (so nannte er als Bräutigam ihre Mutter),
daß die Hochzeit an einem Sonnabend und nicht an einem
Mittwoch sei, denn gegen diesen habe sie einen Aberglauben.
Anfang Mat reiste Albert nach Wien. Von dort schrieb er