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(No. 303.) Patent wegen Besitzergreifung der mit der Preußlschen Monarchie wieder ver-
einigten westphaͤlischen. Laͤnder mit Einschluß der dazwischen liegenden
Enklaven. Vom 21sten Juni 1815.
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Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden Koͤnig von
Preußen ꝛc. ꝛc.
Thun hiermit Jedermann kund:
Nachdem Wir in Folge der mit Unsern Verbuͤndeten bestehenden Trak—
taten und der Uebereinkunft mit den auf dem Kongresse zu Wien vereinigt
gewesenen Maͤchten nicht nur Unsre vormalige Besitzungen in Westphalen
wieder an Unsre Staaten gebracht, sondern auch die dazwischen gelegenen,
durch die verbuͤndeten Heere eroberten, Landantheile und Bezirke damit verei-
nigt haben: so nehmen Wir in Kraft des gegenwaͤrtigen Patents in Besitz
und einverleiben Unsern Staaten mit allen Rechten der Landeshoheit und
Oberherrlichkeit nachstehende Laͤnder und Landantheile:
Diejenigen Theile des vormaligen Hochstifts Muͤnster, welche durch
den Hauptschluß der außerordentlichen Reichsdeputation vom 25sten Februar
1803. Unserm Königlichen Hause, den Herzogen von Looz und Kroyp, den
Fürsien von Salm-Salm und Salm-Kprburg und den Wild= und
Rheiugrafen zux. Entschädigung angewiesen worden sind; mit Ausnahme
jedoch desjenigen Bezirks des Amts Rheina, der zwischen der Grafschaft
Bentheim und der niedern Grafschaft Lingen auf beiden Seiten der Ems
liegt, und zum Theil bereits unter Administration des Königreichs Hannover
steht;
Ferner die Fürstenthümer Minden, Paderborn und Korvey;
die Grasschaften Mark, Ravensberg, Teklenburg, Steinfurt,
Recklingshausen, Dortmund, NRittberg, Hohen-Limberg und
die obere Grafschaft Lingen;
Die Herrschaften Rhedaeb#llütersloh, Anholt, Gehmen,
Gronau;
Die Stadt Lippstadt preußischen Antheils;
Das Amt Reckeberg;
Das St#ft Herford, die Probstei Kappenberg und die Karthause
Weldern.
Wir fügen Unsern Königlichen Titeln die Titel dieser Länder bei, lassen
die preußischen Adler an den Grenzen zur Bezeichnung Unsrer Landesherrlich-
keit aufrichten, und wo Wir es nöthig finden, Unser Wappen anheften.
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