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Wenn sich bei der ersten Abstimmung nicht fuͤr so viele Personen, als
zu waͤhlen sind, die absolute Seimmenmehrheit ergeben hat, so wird zu einer
zweiten Wahl geschritten.
Der Wahlvorstand stellt die Namen derjenigen Personen, welche nächst
den Gewählten die meisten Stimmen erhalten haben, so weit zusammen, daß
die doppelte Zahl der noch zu wählenden Mitglieder erreicht wird.
Diese Zusammenslellung gilt alsdann als die Liste der Wählbaren.
Zu der zweiten Wahl werden die Wähler durch eine das Ergebniß der
ersten Wahl angebende Bekanntmachung des Wahlvorstandes sofort oder spä-
testens innerhalb acht Tagen aufgefordert. Bei der zweiten Wahl ist die ab-
solute Stimmenmehrheit nicht erforderlich.
Unter denjenigen, die eine gleiche Anzahl von Stimmen erhalten haben,
giebt das Loos den Ausschlag. Wer in mehreren Abtheilungen oder Bezirken
gewählt isi, hat zu erklären, welche Wahl er annehmen will.
F. 26.
Die Wahlprotokolle sind von dem Wahlvorsiande zu unterzeichnen und
vom Bürgermeisier aufzubewahren. Der Bürgermeister hat das Ergebniß der
vollendeten Wahlen sofort bekannt zu machen.
Gegen das stattgehabte Wahlverfahren kann von jedem stimmfähigen
Bürger, innerhalb zehn Tagen nach der Bekanntmachung, bei der Aufsichts-
Behörde Beschwerde erhoben werden.
Bei erheblichen Unregelmäßigkeiten hat die Aufsichtsbehörde die Wahlen
auf erfolgte Beschwerde oder von Amtswegen innerhalb zwanzig Tagen nach
der Bekannemachung durch eine motivirte Entscheidung für ungültig zu erklären.
S. 27.
Die bei der regelmäßigen Ergänzung neu gewählten Stadtverordneten
treten mit dem Anfang des naächstfolgenden Jahres ihre Verrichtungen an;
die Ausscheidenden bleiben bis zur Einführung der neu gewählten Mitglieder
in Thätigkeit.
Der Bürgermeister hat die Einführung der Gewählten und deren Verpflich-
tung durch Handschlag an Eidessiatt zu bewirken.
Titel III.
Von der Wahl des Bürgermeisters und der Beigeordneten
(Magistratspersonen).
g. 26.
Neben dem Buͤrgermeister sind zwei, oder wo es das Bedürfniß erfor-
dert, mehrere Beigeordnete zu wählen. Die Beigeordneten sind bestimmt, ein-
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