Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1864. (55)

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einem besonderen Herrn angehört oder 
Dienste schuldet, so darf er sich bei ei- 
nem Deutschen Angehörigen obne die Zu- 
stimmung seines Herrn nicht verdingen. 
Hat er es dennoch gerhan, so ist das 
Dienfstlverhaltniß, wenn in dem Oienst- 
vertrage nicht eine noch kürzere Frist 
verabredet worden ist, oder der Deutsche 
Angehörige den Siamesischen Oiener 
nicht sogleich entlassen will, als nur auf 
drei Monate eingegangen anzusehen, und 
ist der Deursche Angebbrige verpflichtet, 
während dieser Zeit zwei Drittheile des 
bedungenen Lohnes nicht an den Sia- 
mesischen Diener, sondern an denjenigen 
zu zahlen, welchem letzterer angehört 
oder Dienste schuldet. 
Wenn Siamesen, die im Dienste 
eines Deutschen Unterthanen stehen, die 
Siamesischen Gesetze übertreten, oder 
wenn Siamesische Verbrecher oder Flücht- 
linge bei einem Deutschen Unterrhanen in 
Siam ihre Zuflucht suchen, so soll, auf 
erfolgten Nachweis ihrer Schuld oder 
ihres Fluchtversuches, der Deutsche Kon- 
sularbeamte die nöthigen Maaßregeln 
ergreifen, um die Auslieferung derselben 
an die Siamesischen Behörden zu be- 
werkstelligen. 
Artikel 7. 
Unterthanen der kontrahirenden 
Deutschen Staaten sollen nicht wider 
ihren Willen im Königreiche Siam zu- 
rückgehalten werden dürfen, es sei denn, 
die Siamesischen Behörden könnten dem 
Deutschen Konsularbeamten darthun, daß 
rechtmäßige Gründe für ein solches Ver- 
fahren vorliegen. 
Innerhalb der durch Artikel 5. dieses 
Vertrages festgestellten Grenzen sieht 
es den Unterthanen der Deulschen kon- 
trahirenden Staaten frei, ohne Hinderung 
oder Aufenthalt irgend welcher Art zu 
reisen, vorausgesetzt, daß sie im Besttze 
gage himself to a German subsject 
wilhout the consent of ihe same. 
Should he however do so. the con- 
tract for services is to be locked 
upon as concluded for three months 
only. unless 3 still shorter period 
shonld have been agreed upon, or 
the German subject be willing to 
discharge the Siamese at once, and 
during this period the German sub- 
ject is bound to pay two thirds of 
the stipulated wages, not to the Sia- 
mese in his employrment, but to the 
person, t1o whom ihe belongs or 
owecs services. 
If Siamese in the employment of 
à German subject olfend against the 
laws of Siam, or if anv Siamese of- 
flenders or fugitives take refuge with 
a German Ssubsect in Siam. the Ger- 
man Consular oflicer shall, upon 
proof of their guilt or desertion, 
take the necessary steps 10 ensure 
their being delivered up to the Sia- 
mese authorities. 
Article 7. 
Suhjects of ihe contracting Ger- 
man Sltates shall not be detained 
against their will in the Kingdom 
Of Siam, unless ihe Siamese autho- 
ritices can prove lo the German Con- 
Sular officer, that there are lawful 
reasons Lor such detemion. 
Within the boundaries fiked by 
Article 5. of this treaty subjsects of 
the contracting German States shall 
be at libert## o lravel without himn- 
drance or delars of anv kind what- 
ever, provided ihe) are in posses-
	        
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