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einem besonderen Herrn angehört oder
Dienste schuldet, so darf er sich bei ei-
nem Deutschen Angehörigen obne die Zu-
stimmung seines Herrn nicht verdingen.
Hat er es dennoch gerhan, so ist das
Dienfstlverhaltniß, wenn in dem Oienst-
vertrage nicht eine noch kürzere Frist
verabredet worden ist, oder der Deutsche
Angehörige den Siamesischen Oiener
nicht sogleich entlassen will, als nur auf
drei Monate eingegangen anzusehen, und
ist der Deursche Angebbrige verpflichtet,
während dieser Zeit zwei Drittheile des
bedungenen Lohnes nicht an den Sia-
mesischen Diener, sondern an denjenigen
zu zahlen, welchem letzterer angehört
oder Dienste schuldet.
Wenn Siamesen, die im Dienste
eines Deutschen Unterthanen stehen, die
Siamesischen Gesetze übertreten, oder
wenn Siamesische Verbrecher oder Flücht-
linge bei einem Deutschen Unterrhanen in
Siam ihre Zuflucht suchen, so soll, auf
erfolgten Nachweis ihrer Schuld oder
ihres Fluchtversuches, der Deutsche Kon-
sularbeamte die nöthigen Maaßregeln
ergreifen, um die Auslieferung derselben
an die Siamesischen Behörden zu be-
werkstelligen.
Artikel 7.
Unterthanen der kontrahirenden
Deutschen Staaten sollen nicht wider
ihren Willen im Königreiche Siam zu-
rückgehalten werden dürfen, es sei denn,
die Siamesischen Behörden könnten dem
Deutschen Konsularbeamten darthun, daß
rechtmäßige Gründe für ein solches Ver-
fahren vorliegen.
Innerhalb der durch Artikel 5. dieses
Vertrages festgestellten Grenzen sieht
es den Unterthanen der Deulschen kon-
trahirenden Staaten frei, ohne Hinderung
oder Aufenthalt irgend welcher Art zu
reisen, vorausgesetzt, daß sie im Besttze
gage himself to a German subsject
wilhout the consent of ihe same.
Should he however do so. the con-
tract for services is to be locked
upon as concluded for three months
only. unless 3 still shorter period
shonld have been agreed upon, or
the German subject be willing to
discharge the Siamese at once, and
during this period the German sub-
ject is bound to pay two thirds of
the stipulated wages, not to the Sia-
mese in his employrment, but to the
person, t1o whom ihe belongs or
owecs services.
If Siamese in the employment of
à German subject olfend against the
laws of Siam, or if anv Siamese of-
flenders or fugitives take refuge with
a German Ssubsect in Siam. the Ger-
man Consular oflicer shall, upon
proof of their guilt or desertion,
take the necessary steps 10 ensure
their being delivered up to the Sia-
mese authorities.
Article 7.
Suhjects of ihe contracting Ger-
man Sltates shall not be detained
against their will in the Kingdom
Of Siam, unless ihe Siamese autho-
ritices can prove lo the German Con-
Sular officer, that there are lawful
reasons Lor such detemion.
Within the boundaries fiked by
Article 5. of this treaty subjsects of
the contracting German States shall
be at libert## o lravel without himn-
drance or delars of anv kind what-
ever, provided ihe) are in posses-