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g. 107.
Bei freiwilligen Veraͤußerungen von Kuxen bleibt der seitherige Eigen-
thuͤmer derselben der Gewerkschaft fuͤr die Beitraͤge (F. 102.) verpflichtet, deren
Erhebung die Gewerkschaft beschlossen hat, bevor die Umschreibung der Kure
im Gewerkenbuche gesetzlich (. 105.) beamragt ist.
F. 108.
Die Verpfändung der Kure geschieht durch Uebergabe des Kurscheins
auf Grund eines schriftlichen Vertrages.
F. 109.
Die Exekution in den Antheil eines Gewerken wird durch Abpfändung
* urscheins und Verkauf desselben im Wege der Mobiliarversteigerung
vollstreckt.
K. 110.
Die Amortisation eines verloren gegangenen Kuxscheins ist bei dem
ordentlichen Gerichte, in dessen Bezirk das Bergwerk liegt, zu beantragen.
d Der Antragsteller muß den Besitz und Verlust des Kuxscheins glaubhaft
machen.
Das Gericht erlaͤßt eine oͤffentliche Aufforderung an den unbekannten
Inhaber des Kurscheins, binnen drei Monaten den Kurschein dem Gerichte
vorzulegen, mit der Verwarnung, daß sonst der Kurschein werde für kraftlos
erkldrt werden.
Die Aufforderung wird dreimal in das Amtsblatk, den Staatsanzeiger
und eine inländische Provinzialzeitung eingerückt. Es kann daneben auch die
Bekanntmachung durch eine ausländische Jeitung angeordnet werden.
Wird von einem Inhaber der Kuxschein vorgelegt, so ist dem Antrag-
steller hiervon Kenntniß zu geben und ihm zu überlassen, sein Recht gegen den
Inhaber geltend zu machen.
Meldet sich Niemand, so erklärt das Gericht den Kurschein für kraftlos.
K. 111.
Die Gewerken fassen ihre Beschlüsse in Gewerkenversammlungen.
Das Stimmrecht wird nach Kuxen, nicht nach Personen ausgeübt.
G. 112.
Zur Gültigkeit eines Beschlusses ist erforderlich, daß alle Gewerken an-
wesend oder unter Angabe des zu verhandelnden Gegenstandes zu einer Ver-
sammlung eingeladen waren.
Einladungen durch die Post erfolgen gegen Post-Insinuationsschein.
Gewerken, welche weder im Inlande, noch in einem Deutschen Bundes-
(Nr. 6125.) staate