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Als Ausnahme gehoͤrt, dem Werthe nach, hierher der Moder-
boden, wenn er entwaͤssert und durch gute Kultur in einen milden
und fruchtbaren Zustand versetzt worden ist. Er findet sich theils
torf-, theils moorartig vor.
4) Gerstboden zweiter Klasse.
« In diese sinkt der sandige Lehmboden durch eine trockene oder
unebene Lage, oder durch einen erschöpften Zustand, und der Moder-
boden durch zu viel Feuchtigkeit oder mangelnde gute Kultur herab.
Der erstere liefert aber alsdann nach frischer Düngung noch immer
einen Kornertrag von wenigstens 6 Scheffel Roggen pro Morgen.
5) Haferboden erster Klasse.
Die besseren Spezies des lehmigen Sandbodens mit 75 bis
85 Prozent Sand und 25 bis 15 Prozent abschwemmbarer Erde.
Er hat also noch einige Gebundenheit, so daß er bei mäßiger Feuchtig-
keit Klöße bildet, die sich jedoch leicht trennen lassen und in Pulver
zerfallen, und liefert nach frischer Düngung einen Kornertrag von
wenigstens 5 Scheffel Roggen pro Morgen. Der hin und wieder
vorkommende sogenannte Kalkboden (richtiger merglichter Haferboden)
wird dem Werthe nach gewöhnlich in diese Klasse zu setzen sein.
Seine Ackerkrume besteht aus sandigem Lehme oder lehmartigem Sande,
unter welchem in einer Tiefe von 6 bis 12 Joll ein weißer Mergel-
kalk liegt, welcher sich der Ackerkrume theils mitgetheilt hat, theils
durch die ihm beiwohnenden Eigenschaften sie hitzig macht. Er sagt
gewöhnlich dem Hafer mehr zu, als dem Roggen. -
6) Haferboden zweiter Klasse.
Dies ist mehrentheils lehmiger Sandboden, selten sandiger
Lehmboden, aber jedesmal in einer feuchten Lage, der Nässe zu Zeilen
ausgesetzt, oft auf einer anhaltenden Lehm= oder Thonschicht, mit
einem Kornertrage nach frischer Düngung von wenigstens 4 Scheffel
8 Metzen Roggen pro Morgen, aber vorzüglich für Hafer geeignet.
Demnächst gehört dem Werthe nach hierher der hin und wieder
in größeren Flächen vorhandene humose Sandboden mit durchlassen-
dem Untergrunde, in horizontaler niedriger Lage, mit einer Krume,
die eine schwärzliche Farbe hat und aus feinkörnigem, stark mit
sdurefreiem Humus gemengtem Sande besteht. Er ist sehr empfind-
lich gegen die Einflüsse der Wirterung und gewährt nur unsichere
Ernten.
Endlich wird in diese Klasse dem Werthe nach auch noch der
strenge Thonboden, gewöhnlich strenger Weizenboden genannt, aufzu-
nehmen sein. Derselbe isi eine entfernte Abart des Weizenbodens
erster Klasse in seiner physischen Abstufung, und hat gewöhnlich den
nämlichen Thongehalt, aber ohne die zur Lockerheit genügende Bei-
(Nr. 6449.) mischung