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während der in F. 3 Ziffer 1 bezeichneten wöchentlichen Schonzeit nicht
gestattet werden;
den Fischern, welche die sogenannte stille Fischerei ohne ständige Vor-
richtungen mit Setznetzen, Reusen, Körben oder Angeln betreiben, kann
gestattet werden, die ausgelegten Gezeuge auszunehmen und wieder aus-
zulegen, wenn daraus nachtheilige Hindernisse für den Zug der Wander-
fische nicht zu befürchten sind. Dieselbe Ausnahme kann auch für die
nur zum Aalfang bestimmten und geeigneten ständigen Vorrichtungen
und Geräthe obengenannter Art gewährt werden;
3) das Angeln mit der Ruthe kann zugelassen werden;
4) im Interesse wissenschaftlicher Untersuchungen oder gemeinnütziger Ver-
suche, oder für Zwecke der künstlichen Fischzucht oder endlich zum Schutze
der anderen Fische gegen Raubfische kann, soweit erforderlich, unter
geeigneten Kontrolmaßregeln auch der Fang einzelner, oben nicht
genannter Fischarten ausnahmsweise gestattet werden.
Bei jeder Gestattung des Fischfanges während der Schonzeiten ist
indeß die Verwendung solcher an sich erlaubter Fangmittel auszuschließen,
welche vorzugsweise geeignet sind, die junge Fischbrut zu zerstören.
. 5.
Wenn dringende Rücksichten auf die Erhaltung des Fischbestandes dies
erfordern, kann der Fischereibetrieb während der im §. 3 Ziffer 2 bezeichneten
Frühjahrsschonzeit im Wege der Bezirks-Polizeiverordnung für einzelne Gewässer
oder Gewässerstrecken gänzlich untersagt oder über das vorstehend angegebene Maß
eingeschränkt, namentlich auch der Fang einzelner Fischarten oder der Gebrauch
bestimmter Fangmittel für die Dauer der Schonzeit ganz verboten werden.
S. 6.
Für Gewässer, in welchen Maränen oder Aeschen in größeren Mengen vor-
kommen, kann im Wege der Bezirks-Polizeiverordnung der Fang der Maräne
auf die Dauer von vier Wochen innerhalb der Zeit von Anfang November bis
Ende Dezember, und der Fang der Aesche auf die gleiche Dauer innerhalb der
Zeit von Mitte Februar bis Ende Juni verboten werden.
Auf demselben Wege kann der Fang einzelner anderer wirthschaftlich wichtiger
Fischarten für bestimmte Gewässerstrecken, wenn es sich darum handelt, die Fischart
darin zu erhalten, auch außerhalb der jährlichen Schonzeiten bis zur Dauer von
sechs Wochen untersagt werden.
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S. 7.
Der Regierungspräsident ist ermächtigt:
1) die wöchentliche Schonzeit (I. 3 Ziffer 1) für den ganzen Bezirk, für
einzelne Gewässer oder Gewässerstrecken auf die Zeit von Sonntag.
Morgen 6 Uhr bis Montag Morgen 6 Uhr zu verlegen;