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Ständen durch eine großzügige Organisation des
Finanzwesens unabhängig (Einführung der Land-
akzise und der Generalkonsumtionsakzise) und schuf
im Geheimen Kabinett eine Zentralregierung.
Die landesbischöflichen Rechte erhielt (infolge der
Konversion) der Geheime Kirchenrat. Die Fi-
nanzen des Landes wurden aber aufs äußerste
zerrüttet durch den Nordischen Krieg und durch die
Prachtliebe Augusts, die Dresden zur schönsten
deutschen Residenzstadt machte. Augusts Sohn
Friedrich August II. (1733/68), als König von
Polen August III. (seit 1735), gleich dem Vater
ein Verehrer von Kunst und Literatur, ließ sich seit
1738 durch den eigennützigen Grafen Brühl leiten.
zum schweren Nachteil des Landes. Im öster-
reichischen Erbfolgekrieg stand Sachsen anfangs
auf Preußens Seite. Im zweiten schlesischen Krieg
aber ergriff es die Waffen für Osterreich und litt
schwer durch die Preußen (Schlacht bei Kessels-
dorf, 15. Dez. 1745, Frieden von Dresden,
25. Dez. 1745). Sachsen schloß sich alsdann dem
großen Defensivbund gegen Friedrich II. an.
Dieser eröffnete darauf den Siebenjährigen Krieg
durch einen Einfall in Sachsen und zwang das
sächsische Heer, die Waffen zu strecken. Sachsen
wurde ein Hauptschauplatz des Kriegs und mußte
Preußen hauptsächlich die Mittel zur Kriegs-
führung liefern. Nach dem Frieden von Hubertus-
burg (18. Febr. 1763) besaß das Land fast
100 000 Einwohner weniger als vor dem Krieg
und hatte 100 Mill. Taler an Kriegssteuern und
Lieferungen geleistet. Kurfürst Friedrich Christian
(71763) folgte dem Vater schon nach 2½ Mo-
naten ins Grab. Für dessen Sohn Friedrich
August III. (1763/1827) führte bis 1768 sein
Oheim Naver Vormundschaft und Regierung.
Im Frieden von Teschen (1779) erhielt Friedrich
von der böhmischen Krone die Lehenshoheit über
die gräflich Schönburgschen Rezeßherrschaften
Glauchau, Waldenburg und Lichtenstein, ferner
als Entschädigung für seine Ansprüche an die
bayrische Erbschaft vom Kurfürsten von Pfalz-
Bayern 6 Mill. Gulden. Davon wurde eine
Sekundogenitur für die nachgeborne agnatische
Deszendenz gestiftet. Das Geld wurde zwar
der Finanzhauptkasse zur Schuldentilgung über-
lassen, von ihr bzw. seit 1831 (Einführung der
Verfassung) von der Staatskasse aber die Ver-
pflichtung zur Zahlung einer jährlichen Rente von
85000 Talern übernommen. Nach dem Aus-
sterben der Grafen von Mansfeld kam 1780 der
Teil der Mansfeldschen Besitzungen, welcher säch-
sisches Lehen war, an Kursachsen. Friedrich trat dem
Fürstenbund Friedrichs II. bei (1785) und schlug
die Thronfolge in Polen aus (1791); er nahm an
dem Reichskrieg gegen Frankreich teil (1793/96),
schloß aber 1796 einen Neutralitätsvertrag (zu
Erlangen). An Preußens Seite kämpfte Sachsen
bei Jena (1806). Friedrich nahm die von Napoleon
angebotene Neutralität an, zahlte 25 Mill. Franken
Kriegssteuer, trat im Frieden von Posen (11. Dez.
Sachsen.
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1806) dem Rheinbund bei und erhielt die Würde
eines Königs von Sachsen (als Friedrich
August I.).
Das Königreich Sachsen bekam im Frieden
von Tilsit (1807) den Kreis Kottbus, der 1462
an Brandenburg gekommen war, mußte aber den
größten Teil von Mansfeld, dann Querfurt,
Barby u. a. an das neugegründete Königreich
Westfalen abtreten. Auch wurde der König Fried-
rich August I. Herzog von Warschau. Dieses
Herzogtum ward aus Südpreußen (Großpolen)
und dem Netedistrikt gebildet. Im Frieden von
Schönbrunn (1809) trat Osterreich Westgalizien
(die Woiwodschaften Sandomierz und Lublin)
und Krakau (seit der letzten Teilung Polens bei
Osterreich) an Warschau ab, das zum Großherzog=
tum erhoben wurde. Die Verwaltung der beiden
Staaten blieb getrennt. Eine neue Abgaben-
ordnung beseitigte die Steuerfreiheit der Ritter-
güter (1812). Die Kontinentalsperre begünstigte
den Aufschwung der sächsischen Industrie. Im
russischen Feldzug von 1812 bildeten die (21000)
Sachsen unter dem französischen General Reynier
das VII. Korps der großen Armee. Bei Beginn
des Befreiungskriegs (1813) ließ der König seine
Truppen in Torgau mit dem Auftrag, weder den
Franzosen noch den Verbündeten zu öffnen. Als
aber Napoleon nach seinem Sieg bei Großgörschen
Sachsen als Feindesland zu behandeln drohte,
vereinigte der König seine Truppen mit den
Franzosen. Trotzdem litt das Land schwer durch
den Krieg, da es bis zur Schlacht bei Leipzig
den Kriegsschauplatz bildete. Bei Großbeeren und
Dennewit erlitten die Sachsen schwere Verluste;
bei Leipzig ging der größere Teil zu den Ver-
bündeten über. Der König wurde als Gefangener
nach dem Schloß Friedrichsfelde bei Berlin ge-
bracht, Sachsen für ein erobertes Land erklärt
und zuerst unter russische, seit 1814 unter preu-
ßische Verwaltung gestellt. Das Land mußte
28 000 Mann Linientruppen und 20 000 Mann
Landwehr stellen und eine Kriegssteuer von 2 Mill.
Taler zahlen.
Auf dem Wiener Kongreß forderte Preußen,
unterstützt von Rußland, ganz Sachsen als Ent-
schädigung für seine Verluste an polnischem Ge-
biet. Talleyrands Einfluß (Hinweis auf das
Legitimitätsprinzip) und die Unterstützung Oster-
reichs und Englands retteten das Königreich vor
dem völligen Aufgehen in Preußen. Im Frieden
zu Wien (18. Mai 1815) fiel an Preußen die
Niederlausitz, Teile der Oberlausitz, des Meißener
und Leipziger Kreises, der Wittenberger, Thüringer,
Neustädter und Kottbuser Kreis, die Stifter Merse-
burg und Naumburg fast ganz, das Fürstentum
Querfurt, der Anteil an Henneberg, Teile des
vogtländischen Kreises u. a., zusammen 20 230qckm
mit etwa 845 000 Bewohnern. Sachsen behielt
kaum 15 000 qkm mit 1,2 Mill. Einwohnern,
den kleineren, aber stärker bevölkerten Teil des
Landes.