Object: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Einzuge an der Seite seiner Geliebten zu. Am 17. April fand 
dann in aller Stille in einem am Markte gelegenen Privathause 
zu Leipzig die Einsegnung dieser Unglücksehe durch den Oberhof- 
prediger Johann Benedikt Carpzov statt. Die sonst gebräuchliche Er- 
innerungsmedaille wurde in diesem Falle, wie billig, nicht ge- 
prägt. — — 
Die Hauptaufgabe für den neuen Kurfürsten bildete die 
Stellungnahme Sachsens in dem großen europäischen Kriege. In 
dieser Frage ließ sich Johann Georg durch den von ihm zum 
sächsischen Generalfeldmarschall ernannten oben erwähnten Hans 
Adam von Schöning beraten, dessen Grundsatz die rücksichtslose 
Vertretung der sächsischen Rechtsansprüche auf militärischem Ge- 
biete gegenüber der selbstsüchtigen Arroganz Österreichs bildete. 
Dementsprechend ließ der Kurfürst auf einem Tage der schwä- 
bischen und fränkischen Kreisstände und beim Kaiser auf gute 
Winterquartiere für die sächsischen Truppen dringen. Die let- 
tere Aufgabe hatte neben der Wahrung der noch unerledigten 
Lauenburger Angelegenheit der neue Gesandte in Wien, der ener- 
gische Kriegsrat von Haxthausen zu betreiben. 
Als kaiserlicher Bevollmächtigter stellte sich im Januar 1692 
der Graf Clary in Dresden ein, wurde aber zunächst zum Ent- 
gelt für die Haxthausen in den Weg gelegten Hinhaltungen eben- 
falls mit dem Beginn der Verhandlungen warten gelassen. Als 
Helfer erschien ihm ebenfalls im Januar Friedrich III. von 
Brandenburg in Torgau. Damals begründeten die beiden prunk- 
liebenden Fürsten den neuen Ritterorden der aufrichtigen Freund- 
schaft oder vom goldenen Armband (Bracelet), weil die Ritter, 
je zwölf von jedem Hofstaat, ein rotes, golddurchwirktes Arm- 
band mit dem Ordenszeichen am rechten Handgelenk trugen. Diese 
freundschafts= und ordensfrohe Begegnung fand ihre Fortsetzung 
in Verhandlungen, die am 1. März n. St. 1692 in Gegenwart 
des kaiserlichen Gesandten von Freitag und des brandenburgischen 
Geheimen Rates Meinders zwischen Clary und Schöning geführt 
wurden. Daß Sachsen sein Möglichstes tun wollte, bewies der 
Umstand, daß der Landtag soeben im Februar auf mehrere Jahre 
2750357 Gulden bewilligt hatte. Dafür verlangte der Kurfürst
	        
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