Full text: Gesetzsammlung für das Königreich Sachsen vom Jahre 1823. (6)

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oder Gerichte, unker dessen Gerichtsbarkeit der Verbrecher wohnt, und auf muͤndliche 
Meldung, daß solche insinuirt werden solle, gestattet, und dieses auf die Citation ange- 
merkt werden. 
S. 4. 
Was die Bestrafung der Verbrecher betriffe, so sollen zwar die im Königreiche 
Sachsen sich vergehenden Herzoglich Altenburgischen Unkerthanen nach den Königl. Säch- 
sischen Landesgeseten, und die Königlich Sächsischen Uncerthanen, welche im Herzogthume 
Altenburg Forstverbrechen begeben, nach den dortigen Gesetzen, in der Regel bestrafe 
werden; es soll jedoch bei einer elwa Statt findenden bedeutenden Verschiedenheie der 
in beiden tanden auf dieselben Vergehen stehenden Strafen, da, wo die härtere Strafe 
eintrite, ein angemessenes Verhäleniß zu der gelindern Strafe, welche den Perbre- 
cher, bei gleichem Vergeben, nach den Gesetzen seines Wohnorés getroffen hätte, be- 
obachtec werden. « 
Hos« . 
Nach beendigter Untersuchung wider die Forstverbrecher, und sofort nach Eingang 
der deshalb, mit Beifuͤgung des constituirten Liquidi, zu erlassenden Requisition resp. 
zu Einbringung der Strafe, insofern solche in Gelde besteht, des Ersatzes und der 
Kosten, soll mit schleunigster Execution verfahren, und Strafe, Ersatz und Kostenbetrag 
an das lorum delicti commissi abgegeben werden; die Verbrecher aber, welche mie an- 
dern, als Geldstrafen belegt werden, sollen gehalten seyn, zu deren Verbüßung auf die 
unmittelbar, jedoch mit Beobachtung der §. 3. vorgeschriebenen Anzeige und Meldung, 
an sie erlassene Aufforderung des Richters, der die Uncersuchung geführt hat, ad forum 
delicti Cconnmmisst sich zu stellen. 
G. 6. 
Es soll auch, wenn Pracvia causae cognuitione sich ergiebt, daß der Verbrecher etwas 
nicht in Vermögen habe, von dem requirirten Richter ein gewöhnliches Attestat deshalb 
ertbeilt, und in Ansehung der Einbringung der Kosten von Unvermögenden überhaupt eine 
größere Strenge, als gegen die eignen Unterthanen beobachtet zu werden pflegt, von der 
requirirenden auswartigen Beherde nicht verlangk, auch sollen die Obrigkeiten der Forstver- 
brecher nicht durch Requisitionen um executivische Beitreibung ohne Noth behellige, und 
dadurch die Kosten nicht fruchtlos gehäuft werden. 
. 7. 
Hiernächst soll den beiderseitigen Forstbedienten zur Mliche gemacht werden, diefenigen 
Verbrecher, die sie bei Verrichtungen auf ibrem Reviere in dies= oder jenseitigen Wald-
	        
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