Gesetzfammlung
fuͤr das
Königreich Sachsen.
3.
6.) Mandat,
die Ausübung der katholisch-geistlichen Gerichtsbarkeit in den hiesigen Kreis-
landen, und die Grundsätze zu Regulirung der gegenseitigen Verhältnisse
der katholischen und evangelischen Glaubensgenossen betreffend;
vom 19ten Februar 1827.
W33° Friedrich August, von GOTTES Gnaden, König von
Sachsen rc. 2c. 2c. thun kund und zu wissen:
Nachdem durch Unser Mandak vom 1 6#en Februar 1807. bekannt gemacht worden,
daß binfüro in Unserem gesammten Königreiche Sachsen die Ausübung des römisch-katholi-
schen Gotkesdienstes der Ausübung des Gottesdienstes der augsburgischen Confessionsver-
wandten gänzlich gleichgestelle werden, und die Unterkhanen beider Corfessionen gleiche bür-
gerliche und politische Rechte ohne Einschränkung genießen sollen, diese Gleichstellung auch
durch den 1 6ten Artikel der deutschen Bundesacte vom 8cen Juni 1815. in allen Bun-
deslanden festgesest worden ist, so sinden Wir für nöthig, über die Ausübung der katholisch=
geistlichen Gerichtsbarkeit in den biesigen Kreislanden, und zu Regulirung der gegenseitigen
Verhältnisse der karholischen und evangelischen Glaubensgenossen, folgende, die gegenseitigen
Grenzen bestimmende, gesetzliche Vorschrift zu ertheilen:
G. 1.
Das apostolische Vicariat allhier ist die oberste geistliche Behörde für die römisch-katho-- Bealmmung
lischen Glaubensgenossen in den vier Kreisen, und bat, nebst dem ihm untergeordneten katho- Pokapelischen
lischen Consistorium, die geistlichen Angelegenheiten und die geistliche Gerichesbarkeit in Be- cbrse worene
Gesetzsammlung 1827. (3 )