XLIII. 705 
Verordnung. 
(Vom 16. November 1910.) 
Die Beförderung ätzender und giftiger Stoffe auf dem Rhein betreffend. 
Nachdem die Regierungen der Rheinuferstaaten sich über die Abänderung der „Gemein= 
samen Bestimmungen, die Beförderung ätzender und giftiger Stoffe auf 
dem Rhein betreffend,“ geeinigt haben, wird im Einverständnis mit den Ministerien 
des Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten sowie der Finanzen ver- 
ordnet, was folgt: 
§ 2 der „Gemeinsamen Bestimmungen, die Beförderung ätzender und giftiger Stoffe auf 
dem Rhein betreffend“ (Gesetzes= und Verordnungsblatt 1900 Seite 828 ff.), erhält mit 
Wirkung vom 1. Januar 1911 als Ziffer IV folgenden Zusatz: 
(Die nachfolgend verzeichneten giftigen Stoffe dürfen auf dem Rheine nur bei Erfüllung 
folgender Bedingungen versandt werden: 
tn„IV. Ferrosilicium, 
1. wenn es in starken, wasserdichten Behältern aus Holz oder Metall verpackt ist, 
2. die Behälter in deutlicher und dauerhafter Weise die Aufschrift enthalten: 
„Ferrosilicium. Giftig! Vor Nässe zu bewahren! Nicht stürzen!", 
3 der Stoff trocken und in trockenen Behältern aufgeliefert wird, 
4. die Behälter an luftigen Stellen auf dem Deck des Schiffes derart verstaut werden, 
daß sie vor Nässe geschützt sind.“ 
Karlsruhe, den 16. November 1910. 
Großherzogliches Ministerium des Innern. 
von Bodman Dr. von Bayer. 
Verorduung. 
(Vom 16. November 1910.) 
Die Herstellung von Haustrunk betreffend. 
Auf Grund der Ausführungsbestimmungen des Bundesrats vom 9. Juli 1909 zu § 11 
des Weingesetzes (Reichsgesetzblatt 1909 Seite 549) wird bei der Herstellung von Haustrunk die 
Verwendung von Zitronensäure bis auf weiteres auch bei der Verarbeitung von Rückständen 
der Weinbereitung und für Betriebe zugelassen, aus denen Wein gewerbsmäßig in den Ver- 
kehr gebracht wird. 
Karlsruhe, den 16. November 1910. 
Großherzogliches Ministerium des Innern. 
von Bodman. Dr. Häußner. 
  
Druck und Verlag von Malsch & Wogel in Karlsruhe.