Full text: Gesetzes- und Verordnungs-Blatt für das Großherzogtum Baden. Jahrgang 1912. (44)

264 XXXI. 
Klasse Unter III. Die Klimazonen, Meeresströmungen. Einiges über Verteilung 
der Winde und der Niederschläge. Einige der einfachsten geologischen Erscheinungen (Wirkungen 
des Wassers). Die physikalischen, völkerkundlichen, politischen und zum Teil wirtschaftlichen 
Verhältnisse der außereuropäischen Länder. Deutsche Kolonien. 
Klasse Ober lIll. Das Michtigste aus der astronomischen und physikalischen Erdkunde, 
die wichtigsten geologischen Erscheinungen, für welche die Beispiele soweit wie möglich der 
Geologie von Baden zu entnehmen sind. Mitteleuropa, besonders Deutschland und Baden, 
physikalisch, politisch und wirtschaftlich. 
Klasse II und l. Den oberen Klassen verbleibt die Einreihung der geographischen 
Einzelheiten unter allgemeine Gesichtspunkte und die Entwicklung der Gedankengänge der allge- 
meinen Geographie. 
Der Geschichtsunterricht hat die Pflicht, außer der Entdeckungsgeschichte und der 
Siedelungsgeschichte die wirtschaftlichen und Verkehrsverhältnisse der einzelnen Länder vor allem 
Deutschlands aufzuzeigen und ihre Zusammenhänge unter sich, ihre Abhängigkeit von geographischen 
Verhältnissen, sowie die verschiedenen Wirtschafts= und Kulturstufen und ihre Entwicklung klar 
zu legen. Ferner wird er zu behandeln haben die Zusammensetzung des Menschheitskörpers 
nach Rasse und Religion, seine Entwicklung und die Völkerbewegungen aus Anlaß von politischen 
und wirtschaftlichen Umwälzungen. 
Dem Unterricht in der Geologie fällt die Aufgabe zu, unter ständiger Auffrischung 
der Einzelheiten der physikalischen Länderkunde die Geschichte der Erdrinde und ihrer Oberfläche 
verstehen zu lehren. Er wird ferner die natürlichen Bedingungen für die heutige Wirtschaft, 
die Bedeutung der Boden= und Gesteinsarten und der Oberflächenformen für Landwirtschaft, 
Industrie, Handel und Verkehr klarlegen. Ihm fällt auch die Behandlung der Urgeschichte 
der Menschheit zu. 
Die Physik wird die Tatsachen der physikalischen Geographie aufnehmen, erweitern und 
wissenschaftlich vertiefen. In Verbindung mit der Mathematik liegt ihr die wissenschaftliche 
Behandlung der mathematischen Geographie und der kosmischen Physik ob 
. Bemerkungen. 
Um die dem Unterricht in der Erdkunde gesteckten Ziele zu erreichen, ist es nötig, in der 
Durchnahme und Einprägung von Einzelheiten topographischer und statistischer Art eine weit- 
gehende Beschränkung zu üben. Wo die Behandlung von zahlenmäßigen Größen unerläßlich 
ist, wird sie vielfach am besten in Form von Verhältniszahlen erfolgen. Die Haupttatsachen 
werden aber um so fester haften, in je mannigfaltigerem Zusammenhang und je häufiger sie 
dem Schüler vorgeführt werden. 
Die Grundlagen sind in möglichst weitem Umfang auf dem Wege der Anschauung zu 
gewinnen. Das gilt besonders von der Einführung in das Verständnis des Kartenbildes. 
Hier sind die Schüler einmal anzuleiten, auf Grundlage von eigenen Messungen, Skizzen und 
Bilder des Schulzimmers, des Schulhauses, des Häuserblocks, des Wohnorts u. s. w. zu ent-
	        
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