Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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Lärche). Die eingesprengten bessern Nadelholzstämme kann man hier 
und da zum höheren Umtrieb überhalten, wo sie nicht verdämmen. 
Verjüngungs-Schlagrichtung. Die Niederwaldbestände 
werden zur Vermeidung der Frostgefahr und Aushagerung stets im 
Westen angehauen, und wird der Schlag am besten von Südwest 
nach Nordost weitergeführt; an Bergwänden wird vom Fuß nach 
dem Gipfel gehauen. 
Hiebszeit. Die beste Hiebszeit ist im Allgemeinen nach Weggang 
des Schnees, also vom Winterausgang bis zum Eintritt der Saftzeit, 
etwa von Mitte Februar bis zum Maiz; erfahrungsmäßig treiben die 
Stöcke in dieser Zeit die reichlichsten und besten Loden. Ausnahmsweis 
muß man hauen: Erlen in Sümpfen bei Frost, Schälhölzer in der 
Saftzeit, bessere Nutzhölzer allenfalls schon im Herbst. 
Der Hieb geschieht mit Arxt, Beil und Heppe möglichst tief, 
ganz glatt und schräg von unten nach oben und mit der 
Schnittfläche nach Norden; auf den Hieb ist die größte Aufmerk- 
samkeit zu richten; splittrige und wagerecht gehauene Stockflächen faulen ein. 
Das gefällte Holz muß unter allen Umständen (dies ist bei der 
Auktion gleich zur Bedingung zu machen), falls ein vollständiges Rücken 
nicht stattfindet, vor Laubausbruch, also spätestens bis zum Mai aus 
dem Schlage geräumt werden. Vergleiche § 182 über Eichenschälwald. 
Die Schlagausbesserung umfaßt den Ersatz der abgestorbenen 
wie der schlecht ausschlagenden Stöcke. Sie geschieht am besten durch 
ältere Pflanzen, selten durch Stecklinge und Senker. Saat ist nicht 
zu empfehlen, da sie leicht verdämmt wird. 
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2. Kopfholzbetrieb. 
1. Unter Kopfbäumen versteht man Laubholzstämme, deren Schaft 
in einer geringen Höhe (2—3 m) abgenommen wurde, um die im 
Umkreise der Abhiebsstellen entstehenden Ausschläge periodisch nutzen 
zu können. 
Der Kopfholzbetrieb beschränkt sich hauptsächlich auf ständige Vieh- 
weiden und Viehruhen, auf Ueberschwemmungsgebiete, wo der Stockaus- 
schlag des Niederwalds gefährdet wäre und auf Flußufer zur Abwehr 
des Eisgangs. Auch außerhalb der Wälder findet man ihn viel in holz- 
armen Gegenden, an Wegen, Rainen, Gräben, auf Weiden und Wiesen.
	        
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