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4. Wir finden Uns bewogen, der Bitte des Landrathes entsprechend, dem Kreisschul-
inspcctor Markin Helm vom 1. Januar 1876 an gegenüber der Kreisgemeinde von Ober-
franken in Bezug auf Stellung, Gehalt, Pension und Sustentationsbezüge dieselben Rechte
allergnädigst zu bewilligen, welche den Staatsdienern durch die Dienstespragmatik vom 1. Januar
1805 und die Beilage IX. zur Verfassungsurkunde eingeräumt sind.
5b. Wir beauftragen Unsere Kreisregierung, dem Wunsche des Landrathes, „es möge
nach dem Beispiele des Kreises Oberbayern auch in Oberfranken ein Kreismagazin von Schul-
einrichtungs= und Lehrgegenständen, welches am zweckmäßigsten mit dem oberfränkischen Schul-
lehrerseminar zu verbinden wäre, errichtet werden“, die entsprechende Berücksichtigung zuzu-
wenden und gegebenen Falls für den nächstjährigen Etat behufs successiver Durchführung die
erforderlichen Vorschläge dem Landrathe zu unterbreiten.
6. Dem Beschlusse des Landrathes, durch welchen die Aufstellung eines dritten Studien-
lehrers an der isolirten Lateinschule zu Wunsiedel ermöglicht wird, ertheilen Wir gerne
Unsere Genehmigung.
7. Dem Beschlusse des Landrathes, den Pedellen der oberfränkischen Gewerbschulen eine
15% ige Theuerungszulage zu bewilligen und zu diesem Zwecke die Summe von 318 J¾ in
das Kreisbudget einzustellen, ertheilen Wir gleichfalls Unsere Genehmigung.
V.
Besondere Wünsche und Anträge.
1. Auf den wiederholt angeregten Antrag hinsichtlich des Besuches der Tanzplätze von
Seite der sonntagsschulpflichtigen Jugend erwidern Wir unter Hinweis auf Ziff. 3 Unseres
Landrathsabschiedes vom 17. April 1874, daß Unsere Regierung, Kammer des Innern,
von Oberfranken bereits mit Entschließung vom 15. Mai 1874 in dieser Richtung Ueber
wachungs-Anordnungen getroffen hat.
2. Die ebenfalls wiederholt angeregte Frage über die Trennung der weltlichen und kirch-
lichen Feier der Kirchweihe und über die Verlegung der ersteren auf einen bestimmten Tag
im Herbste ist schon seit langer Zeit und zu öfteren Malen allgemein in Würdigung gezogen
worden; hinsichtlich des Regierungsbezirkes Oberfranken sprach gegen weitere Verfolgung der
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