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2. Frischgelöschter Kalk. In trockener Form, oder mit 10 bis 15 Raum-
theilen Wasser zu einer dicken, oder mit 60 bis 80 Raumtheilen Wasser zu einer dünnen
Kalkmilch angerührt.
3. Eisenvitriol (schwefelsaures Eisenorydul) in der Verdünnung von 1 Gewichts-
theil des krystallisirten Eisenvitriols zu 30 Gewichtstheilen Wasser.
4. Kochsalz und Salpeter. In trockener Form oder in einer gesättigten
Lösung von 1 Gewichtstheil in 10 Gewichtstheilen Wasser.
5. Schweflige Säure (Schwefeldämpfe). Dieselbe bildet sich beim Verbrennen
des Schwefels: Stangenschwefel wird in kleinere Stücke zerschlagen, in ein flaches Gefäß
aus glasirter Töpferwaare gebracht und mit Fadenschwefel durchzogen, um das Anzünden
zu erleichtern. Das Gefäß ist zur Sicherung gegen Feuersgefahr bei etwaigem Zerspringen
auf eine seuerfeste Unterlage (auf das Pflaster, in steinerne oder eiserne Krippen rc. oder
auf feuchten Sand) zu stellen.
6. Chlor.
a) Chlorkalkmilch. Dieselbe wird bereitet durch Uebergießen von Chlorkalk mit der
zehnfachen Menge Wassers und durch tüchtiges Umrühren.
b) Chlorgas. Am schnellsten und leichtesten erhält man dasselbe durch Uebergießen
von Chlorkalk mit der doppelten Gewichtsmenge käuflicher, roher Salzsäure oder
falls Salzsäure nur schwer zu beschaffen ist, mit der doppelten Gewichtsmenge
Schwefelsäure.
7. Uebermangansaures Kali und übermangansaures Natron. Sie
werden in Wasser gelöst und in 4= bis 5 prozentigen Lösungen besonders zum Waschen der
Hände und Instrumente verwendet.
8. Karbolsäure. Sie wird wegen ihres Geruches, welcher lange anhaftet, dort
zu vermeiden sein, wo die zu desinfizirenden Gegenstände mit Schlachtvieh in Berührung
kommen. =
Von einer Karbolsäure des Handels, welche etwa 50 Prozent reine Karbolsäure ent-
hält, ist bei ded Herstellung der erforderlichen Lösung 1 Theil auf 50 Theile Wasser zu
rechnen. Zur Desinfektion von Holz und Eisen eignet sich als Anstrich eine Mischung
von roher Karbolsäure mit der 4= bis 6 fachen Menge Oel oder mit Kalkwasser.