Ms. 105
Aulage 2.
(6 6.)
Rerfahren bei Prüfung des Theodoliken.
1) Nachdem das Instrument auf der Unterlage (Stativ) aufgestellt ist, wird das
Fernrohr auf hellen Hintergrund gerichtet; es sollen dann die Fäden scharf begrenzt und
ganz schwarz erscheinen. Ist diese Forderung nicht erfüllt, so hat man das Fadennetz (oder
entgegengesetzt die Okularlinse) so lange zu verschieben und dann festzustellen, bis den Be-
dingungen entsprochen ist.
2) Für die weitere Prüfung ist zu unterscheiden, ob der Theodolit eine Achsenlibelle
oder eine Alhidadenlibelle (an den Fernrohrträgern) besitzt.
I. Theodolit mit Achsenlibelle.
a) Kolimatinusassse.
Ist das Fernrohr zum Unmlegen eingerichtet, so wird ein entfernter Punkt eingestellt,
und hierauf die Achse des Fernrohres in ihren Lagern vertauscht (umgelegt), es soll dann
der Punkt wieder im Fadenkrenz erscheinen. Die etwaige Differenz ist zur Hälfte und zwar
an den betreffeuden Korrektionsschräubchen des Fadenkrenzes zu berichtigen. Wenn das
Fernrohr zum Durchschlagen eingerichtet ist, so ist wieder ein Punkt à einzustellen, das
Fernrohr durchzuschlagen und ein zweiter Punkt B einzurichten. In dieser zweiten Fern-
rohrlage wird auf's Neue A eingestellt und nochmals durchgeschlagen. Die etwa hinsichtlich
des Punktes B sich zeigende Differenz ist dann der vierfache Kollimationsfehler und ährlich
wie vorhin zu berichtigen. Es kann auch wie folgt verfahren werden: Ein Punkt A, mög-
lichst im Messungshorizont gelegen, wird eingestellt und dann die Ablesung vollzogen, hierauf
das Fernrohr durchgeschlagen, neuerdings eingestellt und sodann wieder abgelesen. Die
Differenz zeigt den doppelten Kollimationsfehler an, der wie vor zu berichtigen ist.
b) Sorigentala,se.#
Die Achsenlibelle wird auf die horizontale Drehungsachse des Fernrohres aufgesetzt,
zum Einspielen gebracht und dann umgesetzt. Die jetzt abzulesende Differenz wird zur
Hälfte an der Korrektionsschraube der Libelle, zur andern Hälfte an den Stell-(Fuß-) Schrauben
des Instrumentes verbessert.
e) Vertikalachse.
Die Achsenlibelle ist, parallel der Verbindungslinie zweier Stellschrauben gestellt, zum
Einspielen zu bringen. Hierauf wird die Alhidade — bei Theodoliten mit zwei Vertikal-
achsen: die Kreisachse — um 1800 gedreht und die Hälfte des etwaigen Libellenausschlages