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7. Die innere Körperwärme
wird mit einem amtlich geprüften Thermometer, am Besten einem sogenannten Maximal-
thermometer festgestellt. Sie beträgt bei gesunden
Rinden . 37, bis 39,0 C.,
Kälbern, Schafen und Ziegen 39, „ 40,50 C.,
Schwein 38, „ 40% 0 C.
Weumn die Körperwärme über oder unter den vorgenannten Temperaturen liegt, so ist
anzunehmen, daß die Thiere erheblich krank sind.
II. Gesundheitezeichen der Schlachtthiere in geschlachtetem Zustande.
Die für die Untersuchung wichtigsten Körpertheile (I§5 22, 23) zeigen bei gesunden
Thieren folgendes Verhalten:
1. Blut.
Das aus der Schlachtwunde fließende Blut sieht roth aus, es ist leichtflüssig und
gerinnt zu einem Blutkuchen, welcher bald die Gestalt des Gefäßes, in dem das Blut
aufgefangen wurde, annimmt. Die Gerinnung kann durch Umrühren des frisch aufgefangenen
Blutes verhindert werden.
2. Lungen.
Die kurz nach dem Tode aus der Brusthöhle genommenen Lungen fallen in der Regel
zusammen. Ihre Oberfläche ist glatt und glänzend. Die Farbe ist gelblichrosaroth, später
dunkelroth. Von der Schnittfläche der Lungen und aus den Luftröhrenästen läßt sich meist
weißer oder röthlicher Schaum ausdrücken. Die gesunde Lunge fühlt sich weich-elastisch an.
Ein in Wasser geworfenes Stück gesunder Lunge schwimmt.
3. Herzbeutel und Herz.
Im Herzbeutel gesunder Thiere ist eine geringe Menge klarer, farb= und geruchloser
Flüssigkeit vorhanden. Die Außen= und Innenflächen des Herzbeutels und des Herzens
sind glatt und glänzend. Die Farbe des Herzfleisches ist rothbraun, die Konsistenz derb,
besonders an der linken Herzkammer. Die Herzfurchen sind mit weißem oder gelblich-weißem
Fettgewebe angefüllt.
4. Leber.
Die Leber gesunder Thiere zeigt eine glatte und glänzende Oberfläche. Die Farbe
ist rot, braun (lebenswarm hellbraun, später dunkelbraun, bei fetten, häufig auch bei hoch-
trächtigen Thieren sieht das Organ gelbbraun und trübe aus). Die Konsistenz ist festweich.
Bei der Leber des Schweines ist die Läppchenzeichnung deutlich erkennbar.