Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1860. (26)

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Cl. IV 2 Stunden. 
Im Sommerhalbjahre: Botanik: Beschreibung der Hauptorgane der Pflanzen und ihre 
Verrichtungen. Anwendung des Linné'schen Pflanzensystems auf das Bestimmen der Pflanzen. 
Hindeutung auf die Gruppirung derselben nach natürlichen Familien. 
Im Winterhalbjahre: Zoologie: Die Organe des thierischen Körpers, Eintheilung des 
Thierreichs nach Cuvier. 
Cl. III 2 Stunden. 
Im Sommerhalbjahre: Botanik: Repetition und Vervollständigung des vorigen Curses. 
Abriß des natürlichen Pflanzensystems nach Jussieu. 
Im Winterhalbjahre: Mineralogie: Beschreibung einiger oryktognostischen und geognosti- 
schen Mineralien. 
Cl. II 1 Stunde. , » 
CI 1 1 Stunde. Mineralogie und Geognosie. 
Cl. III 2 Stunden. Physik und 
Die physikalischen Erscheinungen. Chemie. 
Cl. II 3 Stunden. 
Die physikalischen Gesetze als empirische Inductionen betrachtet. 
Cl. 1 2 Stunden. 
Die physikalischen Kräfte, d. h. theoretische Ableitung der vorigen Gesetze. (Lehrgang 
nach Heussi's Lehrbuch rc.) 
Cl. II1 2 Stunden. Chemie. 
Die anorganische Chemie. 
Cl. 1 3 Stunden. 
Repetition und Erweiterung des Pensums der II Classe und die Elemente der organischen 
Chemie. 
é# 6. Am Ende des Curses muß in den Naturwissenschaften eine übersichtliche Kenntuiß Lehrziel. 
der Botanik, Zoologie und Mineralogie, sowie der hauptsächlichsten physikalischen Erscheinungen, 
Kräfte und Gesetze, endlich der Elemente der anorganischen Chemie erreicht sein. 
7Der eigentliche mathematische Unterricht beginnt erst in der dritten Classe, weil Mathematil. 
eine erfolgreiche Behandlung desselben einen gewissen, kaum früher vorhandenen Grad geistiger Nechnen. 
Entwickelung und Reife erfordert, und setzt voraus, daß in der vorhergehenden Classe die Pro- 
pädeutik fürzdiesen Unterricht, namentlich das Zahlenrechnen und die Anschauungs- oder For— 
menlehre, absolvirt sei. Das Hauptaugenmerk ist bei dem mathematischen Unterrichte auf eine 
gründliche Durcharbeitung des Gesammtgebietes der Elementarmathematik zu legen, dagegen 
einer zu weiten Ausdehnung desselben über höhere Gebiete auf Kosten der Gründlichkeit gänzlich 
zu wehren. Die Schüler sollen die mathematischen Sätze nicht blos wissen, sondern auch eine 
Fertigkeit erlangen, dieselben zur Lösung der einschlagenden Aufgaben sicher anzuwenden.
	        
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