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nicht im Beisein der Kinder zu eröffnen, wobei ihm zugleich wegen seines außeramtlichen Ver-
haltens die etwa nöthigen Winke und Weisungen zu geben sind.
Obschon eine sofortige Besprechung mit dem Schulvorstande oder doch mit einzelnen Mit—
gliedern desselben weder jedesmal nöthig, noch auch immer zu ermöglichen sein wird, so werden
doch die Ephoren eine solche dann eintreten zu lassen besorgt sein, wenn irgend welche wahr-
genommene Mängel dieß besonders wünschenswerth und räthlich erscheinen lassen.
14. Die Fürsorge des Superintendenten für Anregung und Förderung wissenschaftlichen Conferenz-
Lebens und Strebens und beruflichen Wetteifers unter den Diöcesanen hat sich nicht auf den wesen.
Verkehr mit den Einzelnen, wie er besonders durch die Kirchenvisitationen und Schulrevisionen
vermittelt wird, zu beschränken, sondern auch auf die Einrichtung regelmäßiger Conferenzen der
Geistlichen und# der Lehrer und die theils unmittelbare, theils mittelbare Betheiligung an den-
selben zu erstrecken.
15. In jeder Ephorie ist jährlich unter Vorsitz und Leitung des Ephorus eine Haupt= Jährliche
conferenz der Geistlichen und eine der Lehrer zu veranstalten, woran die sämmtlichen Diöcesanen, Kun
soweit sie nicht durch genügende Abhaltungsgründe entschuldigt sind, Theil zu nehmen haben. Geistlichen und
Diese Hauptconferenzen werden zur Erledigung mancher geschäftlichen Angelegenheiten, zu Lehrer.
Besprechung practischer Fragen und zu Referaten über den Stand und die Thätigkeit der
Specialconferenzen erwünschte Gelegenheit bieten, ihren wesentlichsten Zweck aber doch nur
dann erreichen, wenn nächst einer anregenden Ansprache des Vorsitzenden irgend ein Gegenstand
der Wissenschaft oder des practischen Amtslebens von einem Conferenzmitgliede eingehend
behandelt und, nach Befinden, ein Meinungsaustausch darüber veranlaßt wird.
Ueberhaupt wird bei jeder dieser Conferenzen der Ephorus es sich zur besonderen Aufgabe
zu machen haben, nach Maaßgabe seiner theologischen und pädagogischen Einsicht und seiner
geistlichen Erfahrung auf das wissenschaftliche Streben und das amtliche Leben seiner Diöcesanen
helfend und fördernd, erfrischend und vertiefend einzuwirken.
Die Verbindung einer außerordentlichen gottesdienstlichen Feier mit den Hauptconferenzen
oder die Einleitung derselben durch einen erbaulichen Vortrag erscheint ganz geeignet, denselben
eine höhere Bedeutung zu verleihen und einen reicheren Segen zu sichern.
16. Das Conferenzwesen wird seinen Zweck nur dann vollständig erreichen können, Special=
wenn neben den jährlichen Hauptconferenzen noch öfter wiederkehrende Specialconferenzen der= ponferenzen.
gestalt bestehen, daß jene mehr einen officiellen, diese einen freieren Charakter haben, jene von
dem Ephorus, als Vorgesetztem, diese von selbstgewählten Vorständen geleitet werden, jene die
gesammte Diöcesangeistlichkeit und Lehrerschaft repräsentiren, diese aus frei zusammengetretenen
Mitgliedern bestehen, jene mehr der Anregung des amtlichen und wissenschaftlichen Gemein-
geistes, diese vorzugsweise der directen Förderung der wissenschaftlichen und practischen Thätig-
keit dienen.