Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1869. (35)

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„Muthwillige oder boshafte Zerstörung fremden Eigenthums ist in Kriegszeiten 
mit strengem Arrest oder mit Festungsstrafe bis zu zwei Jahren, im Falle besonders 
erschwerender Umstände aber, wie Plünderung zu bestrafen.“ 
85. Die Bestimmung im 8 159 des Militär-Strafgesetzbuchs hat in allen Fällen 
Anwendung zu finden, wenn von Personen des Soldatenstandes dienstlich ihnen anvertraute, 
nicht zur eigenen Benutzung gegebene Sachen oder Gelder veruntreut (unterschlagen) worden, 
gleichviel ob sie ihnen zur Verwaltung oder Aufbewahrung, oder aus einem anderen Grunde 
auf längere oder kürzere Zeit dienstlich anvertraut worden sind. 
86. Bei § 162 des Militär-Strafgesetzbuchs tritt, an Stelle der bisherigen, folgende 
Fassung: 
„Wer einem Kameraden, welchem mit ihm aus dienstlicher Veranlassung ein 
gemeinschaftlicher Aufenthaltsort angewiesen ist, Eßwaaren, Getränke, Tabak oder 
Gegenstände zur Reinigung oder zum Ausbessern der Sachen, zum eigenen Gebrauche 
ohne Anwendung von Gewalt an Sachen, entwendet oder veruntreut (unterschlägt), 
wird das erste Mal disciplinarisch mit strengem Arrest bestraft. Geschieht dieß aber 
zum zweiten Mal, oder ist bei Verübung der That Gewalt an Sachen angewendet, 
oder ist die That von einem Unteroffizier verübt, so tritt die Strafe des einfachen 
Diebstahls ein."“ 
8 7. An Stelle der Vorschrift im § 174, Abs. 2 des Militär-Strafgesetzbuchs tritt 
folgende Bestimmung: 
„Beim Rückfalle in dieses Vergehen hat, wenn die Disciplinarbestrafung nicht 
ausreichend ist, gerichtliche Untersuchung und Bestrafung, nach Befinden, nach Maß- 
gabe von & 81 des Militär-Strafgesetzbuchs, einzutreten." 
#. An Stelle des dem Militär-Strafgesetzbtuche unter Lit. A beigefügten Verzeich- 
nisses tritt die nachstehend unter Lit. A ersichtliche Classification. 
— §#9. In den §§ 9 und 12 der Militär-Strafgerichtsordnung tritt an Stelle der da- 
selbst als Strafmaximum erwähnten achtwöchigen Gefängnißstrafe eine dreimonatliche 
Gefängnißstrafe. 
## 10. Der Schlußsatz im § 23 der Militär-Strafgerichtsordnung kommt in Wegfall. 
11. Die Worte im § 75 der Militär-Strafgerichtsordnung: 
„das Alter von ein und zwanzig Jahren erfüllt und im Uebrigen“ 
gelangen in Wegfall. 
s12. Die Bestimmung in §# 188 unter 2 und 189 der Militär-Strafgerichts- 
ordnung in Betreff der Strafe des Flinten= und Satteltragens kommt in Wegfall.
	        
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