Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1893. (59)

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Untersekunda: 7 Stunden. 
Die Syntax des Nomens (Artikel, Pronomen, Kasuslehre, Präpositionen); Haupt- 
regeln aus der Tempus= und Moduslehre. Häufige Wiederholungen der Formenlehre. 
Lektüre: Kenophons Anabasis; im zweiten Halbjahre dafür nach Befinden Kena- 
phons Helleniea. In demselben Halbjahre erste Einführung in Homers Odyssee. 
Obersekunda: 7 Stunden. 
Ergänzung der Tempus= und Moduslehre (insbesondere Infinitiv, Participium, 
Negationen 2c.); Abschluß des zusammenhängenden syntaktischen Unterrichts. Gelegent- 
lich Wiederholungen der schwierigeren Kapitel der Formenlehre. 
Lektüre: Lysias, Herodot, Nenophons Hellenica; Homers Odysseec. 
Unterprima: 6 bis 7 Stunden. 
Syntaktisch-Stilistisches im Anschluß an die Lektüre, nach Bedürfniß auch von Zeit 
zu Zeit in besonderen Stunden. 
Lektüre: Leichtere Staatsreden des Demosthenes, kleinere Dialoge Platos (Apologje, 
Crito, Laches, der erzählende Theil des Phaedon), Thucydides (VI, VII), zur Ab- 
wechselung auch Platarch, Homers llias; im Winter unter Umständen ein Stück des 
Euripides oder ausgewählte lyrische Gedichte. 
Oberprima: 6 bis 7 Stunden. 
Syntaktisch-Stilistisches wie in Unterprima. 
Lektüre: Demosthenes (größere Staatsreden), Plato (Protagoras, Gorgias 2c.), 
Thucydides (Ausgewählte Partien von Buch I bis V), Sophocles (wenigstens zwei 
Stücke), wenn möglich, dazu noch ein Stück des Aeschylus. 
In den Klassen Untertertia bis Obersekunda einschließlich ist das Gelernte nach einer 
festen Ordnung durch Extemporalia und Scripta einzuüben. Schriftliche Uebersetzungen 
aus dem Griechischen ins Deutsche sind beim Anfangsunterrichte thunlichst zu beschränken, 
in den Sekunden nur ausnahmsweise aufzugeben. Dagegen sind diese Uebungen in den 
Primen regelmäßig zu betreiben. Dafür fallen für diese Klassen die Scripta ganz, die 
Extemporalia insoweit weg, daß Uebungen dieser Art nur im Bedürfnißfalle dann und 
wann vorgenommen werden. 
&# 17. 1. Mit dem Eintritt der Schriftstellerlektüre hat dieser Unterricht vornehm= Bemerkungen. 
lich darauf bedacht zu sein, daß die Schüler von den zu lesenden Schriftwerken einen 
lebhaften Eindruck erhalten, den werthvollen Gehalt derselben in sich aufnehmen und an 
der Schönheit der Kunstform sich erfreuen. Von sprachlichen Bemerkungen ist daher bei 
der Lektüre, nachdem die Schüler in den Sprachgebrauch eines Schriftstellers eingeführt
	        
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