Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1911. (77)

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der 2. Pfingstfeiertag, 
der kirchliche Erntefestsonntag, 
der Sonntag und, wo eine zweitägige Feier herkömmlich ist, auch der Montag 
des Kirchweihfestes, 
7. der 2. Weihnachtsfeiertag, 
8. bei Jahrmärkten und Schützenfesten für solche Tanzstätten, die sich hierzu auf ein 
altes Herkommen beziehen können, diejenigen Tage, für die dieses Herkommen 
in Städten mit Revidierter Städteordnung von der Kreishauptmannschaft, 
sonst von der Amtshauptmannschaft ausdrücklich anerkannt worden ist. 
Unter besonderen örtlichen Verhältnissen können weitere regelmäßige Tanz- 
tage von der Kreishauptmannschaft mit dem Kreisausschusse festgesetzt werden. 
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§5. Offentliche Tanzvergnügungen dürfen erst eine Stunde nach Beendigung 
des Nachmittagsgottesdienstes, keinesfalls aber vor 4 Uhr nachmittags beginnen und 
nicht über 12 Uhr nachts dauern. 
Eine Stunde nach Ablauf der Tanzzeit müssen alle Teilnehmer den Tanzsaal 
verlassen haben. Dafür, daß dies geschieht, hat der Tanzwirt, sowie der Veranstalter 
und Leiter des öffentlichen Tanzvergnügens zu sorgen. 
§ 6. Zur Abhaltung öffentlicher Tänze an anderen als den nach § 4 bestimmten 
Tagen ist ebenso wie zur Ausdehnung der Tanzzeit die vorherige schriftliche Erlaubnis 
der Ortspolizeibehörde erforderlich. Gesuche an die Amtshauptmannschaft sind durch 
Vermittelung der Ortsbehörde und mit deren Gutachten einzureichen. 
Bei der hiernach zu fassenden Entschließung ist den örtlich und zeitlich maß- 
gebenden Umständen Rechnung zu tragen. 
Soweit nicht ein Fall des § 4 vorliegt, dürfen öffentliche Tänze am 4. und 
5. Sonntag eines jeden Monats nur ausnahmsweise unter besonderen örtlichen oder 
zeitlichen Verhältnissen genehmigt werden. 
§ 7. Um einen Ausgleich der verschiedenen örtlichen und persönlichen Interessen 
herbeizuführen, dürfen die Ortspolizeibehörden auf Ansuchen der Tanzwirte die von 
ihnen begehrten Tanzgenehmigungen und die Schlußzeiten für den ganzen Bezirk 
oder für einzelne Ortschaften nach einem bestimmten Plane verteilen und demgemäß 
die Tanztage im Anfang einer Tanzperiode auf deren Dauer im voraus festsetzen. 
Hierbei ist namentlich auch darauf zu achten, daß die Wirte kleinerer Tanzstätten 
ebenfalls eine ihren Bedürfnissen entsprechende Berücksichtigung finden. 
Diese Festsetzungen erfolgen, soweit sie von der Amtshauptmannschaft ausgehen, 
unter Mitwirkung des Bezirksausschusses. 
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