Gesetz- und Verordnungsblatt
für das Königreich Sachsen.
3. Stück vom Jahre 1916.
Inbaklt: Nr. 10. Verordnung über das freiwillige Tuberkulose-Tilgungsverfahren bei Rindern.
S. 13. — Nr. 11. Verordnung über die Anzeigepflicht bei Kindbettfieber. S. 14. —
Nr. 12. Verordnung, die Einrichtung der Kirchrechnungen betr. S. 15.
Nr. 10. Verordnung
über das freiwillige Tuberkulose-Tilgungsverfahren bei Rindern;
vom 19. Februar 1916.)
Die Grundsätze für das freiwillige Tuberkulose-Tilgungsverfahren
bei Rindern (Anlage ? zu §51 der sächsischen Ausführungsverordnung vom 7. April
1912 zum Viehseuchengesetz —- G.= u. V.-Bl. S. 56 —) werden vom 1. März 1916 ab auf-
gehoben und sollen nach dem Kriege durch anderweite Vorschriften ersetzt werden.
Damit erledigt sich die Verpflichtung der Teilnehmer am Tuberkulose-Tilgungsver-
fahren unter 1 Ziff. 4 Abs. 2 der erwähnten Grundsätze ohne weiteres.
Die vorgeschriebene veterinärpolizeiliche Behandlung der nach § 10 Ziff. 12 des
Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909 (R.-G.-Bl. S. 519) anzeigepflichtigen Fälle
von Tuberkulose des Rindviehs gemäß § 61 dieses Gesetzes in Verbindung mit Ab-
schnitt II Nr. 12 der Bundesratsvorschriften vom 7. Dezember 1911 (R.-G.-Bl. 1912
S. 3) und mit §§ 50 und 51 der erwähnten sächsischen Ausführungsverordnung wird
im übrigen nicht beschränkt, jedoch die in dem genannten § 51 ausgesprochene Be-
fugnis zur Anordnung der Tötung tuberkulösen Rindviehs bis auf weiteres zurück-
genommen.
Die Verordnung an die Kreishauptmannschaften vom 17. August 1914 (Nr. 949
II V) erledigt sich hiermit.
Dresden, am 19. Februar 1916.
Ministerium des Innern.
Graf Vitzthum v. Eckstädt.
Dietze.
Ausgegeben zu Dresden, den 18. März 1916. ?“