1. Der Herzog. 5
an der Spitze der Landeskirche; auch alle kirchlichen
Gesetze ergehen in seinem Namen und bedürfen seiner
Bestätigung ($$ 130, 131, Grundges.)., Seine Person ist
heilig und unverletzlich; für alle Regierungshandlungen
ist er über alle persönliche Verantwortung erhaben ($S 4,
36, Grundges.).
Der regierende Herzog, seine direkten Nachkommen,
in erster Generation, der präsumtive Regierungsnachfolger
sowie die Brüder und Gemahlinnen führen nach einem
Familienbeschluß mit den Häusern Sachsen-Meiningen
und Sachsen-Koburg-Gotha den Titel „Hoheit“ (Patent
vom 20. April 1844, Ges.S. 1844, 8. 10) und weiter Herzog
zu Sachsen, Jülich, Cleve, Berg, auch Engern und West-
falen, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen, ge-
fürsteter Graf zu Henneberg, Graf zu der Mark und
Ravensburg, Herr zu Ravenstein usw.
Das herzogliche Wappen ist mit geringen Abwei-
chungen das der Regenten des ernestinischen Hauses.
Gemeinschaftlich mit Sachsen -Koburg- Gotha und
Sachsen-Meiningen ist durch Statut vom 25. Dezember
1833 der im Jahre 1690 von dem Stifter der im Jahre 1825
erloschenen Speziallinie Sachsen-Gotha und -Altenburg
unter dem Namen „Orden der deutschen Redlichkeit“ und
mit der Devise fideliter et constanter gestiftete Orden
erneuert worden.
Der Orden besteht aus fünf Klassen und zwar Groß-
kreuze, Komture 1.und 2.Klasse und Ritter 1. und 2. Klasse.
Außer diesen Ordensklassen besteht noch ein dem Orden
affiliiertes Ehrenzeichen, und zwar das Verdienstkreuz
und die Verdienstmedaille in Gold und in Silber (das
Nähere siehe in dem Patent vom 13. Januar 1834, Ges.S. 1834,
S. 17 £f., V.O. vom 15. April 1864, Ges.S. 1864, S. 235 und
Ministerial-Bekanntmachung vom 27. Januar 1898, Ges.S.
1898, S. 5).
Für den Fall der Abwesenheit oder Verhinderung
(z. B. in Krankheitsfällen) kann der Regent einen fürst-
lichen Stellvertreter ernennen ($ 26 des Ediktes vom
18. April 1831, Ges.S. 1831, S. 24). Tut er das nicht, und
trifft er auch sonst keine Bestimmungen, so wird er durch