mehr Liebeln als Liebe, ihr Haß ist gekränkte Eigenliebe oder weibische
Eifersucht. Im Bewußtsein ihrer subjektiven Unverantwortlichkeit
für das, was unz anderen als Entartung erscheint, stehen sie in
fortwährendem siillem Kampfe mit der Ummwelt.
Nicht das süßliche Wesen, auch nicht das Adorantentum, das
vom Fürsten Eulenburg gepflegt wurde, kann, wie ich glaube, die
Stärke und die lange Dauer des Kamarillaeinflusses von Weib-
männern am Hofe Wilhelms II. zur Genüge erklären. Das Ent-
scheidende lag vielmehr beim Keiser selbst, in bestimmten Anlagen
von Jugend auf, in seinem Mangel an Menschenkenntnis, in der
Unwirklichkeit der Welt, in der sein Geist lebte. Darüber noch
einiges mehr im letzten Kapitel.
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