I. Diebstahl. 27
des Friseurladens von Max Elbe, heier, stehen
sehen; als er ihrer ansichtig geworden, sei er verlegen
geworden und in den Laden unter Zumachen der Türe
zurückgetreten. In der Person irre sie sich ganz
bestimmt nicht.
Der Unbekannte wurde von mir in der Person des
am 2. Januar 1869 in Braunschweig geborenen
Friseurgehilfen Maximilian Friedrich Eilert,
wohnhaft hier Regierungsstraße 10, III bei Neumann,
ermittelt.
Auf Befragen stellte er in Abrede, diejenige
Person zu sein, welche am 6. d. Mts. die Rössiger,
die er gar nicht kenne, besucht habe. Da die Rössiger
aber mit Bestimmtheit dabei blieb, nahm ich mit
Genehmigung des Geschäftsinhabers Max Elbe eine
Durchsuchung von Eilerts Sachen und Arbeitsplatz
vor. In eine Perücke gewickelt wurde hierbei in
einem unter dem Schaufenster befindlichen Kasten
eine goldene Damenremontoiruhr mit goldener Kette
vorgefunden, welche die Rössiger sofort als ihr
Eigentum anerkannte.
Eilert gab nunmehr auf Vorbehalt zu, der
Rössiger Uhr und Kette vom Nachttischchen, wo sie
neben dem Bette der Rössiger gelegen haben, weg-
genommen zu haben. Er habe sie aber nicht be-
halten, sondern der Rössiger zurückgeben und sich
mit dieser nur einen „Scherz“ machen wollen. Er
habe nämlich die Rössiger nicht das erste Mal,
sondern vor zwei Jahren in Breslau, wo er damals
in Stellung gewesen sei, in deren dortiger Wohnung
Büttnerstraße 16, II wiederholt besucht und gebraucht.
Bei einem dieser Besuche habe er in ihrer Stube
eine Hundepeitsche hängen sehen und gefragt, wozu
sie dieselbe gebrauche. Sie habe lachend gesagt, sie
habe einige alte Herren als Freunde, die sie mit
der Peitsche auf den nackten Hintern schlagen müsse,
damit bei ihnen die Wollust und der Geschlechtsteil
erregt werden. Er habe das damals gar nicht be-
greifen können; die Rössiger habe ihm aber gesagt,
er solle sich auch von ihr einmal peitschen lassen,
da werde er die gute Wirkung schon verspüren. Er