III. Raub. 67
unter den Worten: „Zeige mal her, was Du schönes
hast“ gegriffen. Sie habe aber den Korb sofort
in die rechte Hand genommen und ganz fest gehalten.
Der Mann habe nun mit den Worten „Gibst Du
ihn her, Miststück“ an dem Korbe gerissen, sie habe
aber so fest gehalten, daß sie dabei hingefallen sei.
Dann habe ihr der Mann mit der Faust auf die
rechte Hand, was noch zu sehen sei, geschlagen, so
daß sie vor Schmerz den Korb habe wider ihren
Willen loslassen müssen. Der Mann habe danach
mit dem Korbe die Flucht ergriffen, sei aber auf
ihr Hülfegeschrei von dem zufällig dazukommenden
Schutzmann eingeholt und festgenommen worden.
Korb, Wurst und Geld mit Portemonnaie
habe sie wieder.
Der Beschuldigte gab nach kurzem Leugnen die
Darstellung des Mädchens als richtig zu, insbesondere,
daß er mit Gewalt dem Kinde den Korb aus der
Hand, auf die er es geschlagen habe, entrissen und ihm
das Mädchen vorher Gewalt entgegengesetzt habe. Er
sei ohne Arbeit, Mittel und Wohnung und habe
den ganzen Tag noch nichts gegessen gehabt und
sich nur ein Abendessen verschaffen wollen. — Bei
Bader wurde ein Einmarkstück vorgefunden, über
dessen Erwerb er keine Auskunft geben konnte.
Heute morgen erschien nun die Produktenhändlerin
Henriette Simon, hier Jahnstraße 19, mit ihrem
am 2. April 1893 geborenen Sohn Bruno Oskar
Simon und zeigte an, daß diesem gestern Abend in
der 6. Stunde auf der Huhnsgasse ein kleines Körbchen,
in welchem ein Portemonnaie mit 1 Mark Inhalt
gelegen habe, von einem unbekannten Manne, der
damit die Flucht ergriffen habe, aus der Hand gerissen
worden sei. Das Geld sei ein Einmarkstück gewesen.
Auf Vorstellung des Bader erklärte der Knabe
Simon sofort, in diesem den Unbekannten von gestern
zu erkennen. Er kenne ihn insbesondere an dem
struppigen Backenbart und dem grünen Jackett wieder;
es sei auch sonst die Gestalt und das Gesicht.
Nach kurzem Leugnen gab Bader auch in diesem
Falle zu, dem Knaben den Korb mit Portemonnaie