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Formularbuch.
aufgefunden. Die Leiche war bereits ganz kalt.
Das Blut hatte schon lange aufgehört zu fließen,
es war geronnen, teilweise ganz trocken. Der Schädel
war der Frau offenbar mit dem beschlagnahmten
Hammir, welcher blutbefleckt neben dem Bette lag,
eingeschlagen worden. Der Hammer ist ganz neu,
wie an der Politur des Stieles und dem blanken
Eisen zu erkennen ist. Daß er der Sendling gehört
hat, ist kaum anzunehmen, weil sie einen in der
Küche befindlichen alten Hammer besitzt, der voll-
ständig gebrauchsfähig ist. Wie ohne weiteres zu
erkennen war, sind gegen die obere Kopfseite der
Erschlagenen, oberhalb der Stirne, mehrere, nicht nur
ein wuchtiger Hieb geführt worden. Die Frau hat
dabei schon im Bett gelegen, wie die vielen Blut-
spritzer neben ihrem Kopfe an der Tapete ergaben,
die nur vom Spritzen des Blutes beim Aufschlagen
des Hammers herrühren können. Wenn die Tote
bereits im Bette gelegen hat, kann der Schlag nur
von ihrer linken Seite aus oder von hinten geführt
worden sein. Das letztere erscheint weniger wahr-
scheinlich, weil der Mörder hinten nicht den genügenden
Platz zum Ausholen mit dem Hammer, mit dem er
sonst an die Wand geschlagen hätte, gehabt haben
würde. Die Tote ist beim Morde auch schon ent-
kleidet gewesen, denn ihre Röcke, welche auf einem
Stuhle an der gegenüberliegenden Wand lagen,
waren ohne jeden Blutfleck; Strümpfe und Bein-
kleider, welche auf einem Stuhle nahe dem Bette
lagen, hatten ebenfalls nur Blutspritzer, nicht große
Blutflecken. Die Taschenuhr der Verstorbenen war
stehen geblieben und zeigte 9 Uhr 17 Minuten.
Am 10. Juni nachmittags kurz nach 4 Uhr ist die
Sendling zuletzt gesehen worden, da ist sie aus-
gegangen; ihre Rückkehr hat niemand wahrgenommen.
Ein Negulator in der Wohnstube war noch im Gange.
Daß der Mord abends ausgeführt worden ist, legt
auch das herunntergelassene Rouleaux nahe. Ein
Stearinleuchter stand auf dem Nachttischchen der
Sendling bei deren Häupten, auf dem Nachttischchen
lag ihre Taschenuhr. Die Uhr hat innen den
Namen Theresia Sendling eingraviert; deshalb ist