XIII. Verbrechen und Vergehen wider das Leben. 171
Brust habe Kulicke nach Ansicht der Heider von
Maurich, nach Ansicht Mundigs von Weigel erhalten.
Als Kulicke zusammengebrochen sei, habe Weigel,
wie Mundig behauptet, unmittelbar vor Kulicke ge-
standen, während die Heider angibt, Maurich habe
von der Seite gestochen.
Ehe ich noch die Erörterungen abgeschlossen
hatte, kam Dr. Kiel mit der Nachricht in den Saal
zurück, daß Kulicke bei der Ankunft im Kranken=
hause, nach dem er mit ihm mittels Droschke gefahren
sei, sich bereits verblutet gehabt habe und tot sei.
Als Zeugen boten sich noch an die Musiker
Oswald Lehfeld, hier Jungfernmarkt 9, und
Valentin Steinräder, hier Zollerbrücke 4.
Beide haben vom Musikpodium aus gesehen, wie
Weigel dem Kulicke ins Gesicht gestochen hat. Von
Solfers Tätigkeit haben sie nichts gesehen.
Der Kellner Franz Kaspar, bei Hamm in
Stellung, hat gerade in der Nähe am Tische bedient
und gesehen, wie Maurich an der linken Seite
Kulickes gestanden hat, als dieser zusammengebrochen
ist. Weigel hat er da nicht in Kulickes Nähe
gesehen.
Die Gürtlersehefran Ottilie Rahmfeld,
hier Pferdemarkt 19, hat am nächsten Tische von
Kulickes Tisch gesessen und gesehen, daß Kulicke un-
mittelbar vor dem Zusammensturze zwischen Solfers,
den sie ebenfalls als den kleinen schwarzen Mann
bezeichnet, und Weigel, den sie als Matrosen erkannt,
gestanden habe und zwar Solfers hinter Kulicke,
Weigel vor ihm. Solfers habe sich sofort über den
Zusammenstürzenden gebückt und ihn mit aufrichten
helfen.
Solfers gibt zu, Kulicke mit aufgerichtet zu
haben, wobei er sich eben mit Blut befleckt habe, er
habe aber nicht unmittelbar hinter Kulickes Rücken
gestanden, sondern Künsmann habe vor ihm gestanden.
Künsmann konnte hierüber keine Auskunft geben.
Es ist wahrscheinlich, daß Kulicke den Stich
in den Rücken versehentlich von Solfers, der nach
Weigels Händen hat stechen wollen, erhalten hat.
Denn Weigel und Maurich kommen nur als Ur-