Full text: Handbuch für den exekutiven Polizei- und Kriminalbeamten.Zweiter Band. 1905. (2)

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Formularbuch. 
hoch von den Flammen erfaßt worden. Bis zu 
dieser Höhe sind die Blätter verkohlt und verdorrt. 
Süd-, Südwest= und Westwinde haben zu der Brand- 
stelle fast ungehindert Zutritt. 
Es wurde sodann 
1. ein Stück unverbranntes Wiesenmoor, 
2. ein Stück angekohltes Wiesenmoor mit ver- 
dorrtem Gras usw., 
3. eine angekohlte Rinde einer hohen Kiefer, 
4. eine angekohlter Zweig des Laubunterholzes 
an der Brandstelle entnommen, welche der Anzeige 
beigefügt werden. 
Als Täter wurde durch Befragung der geschädig- 
ten Landcigentümer der Dienstknecht Hennigs, 
der am 21. April 1886 in Schönfeld geborene 
Karl Otto Ackermann in Ullersdorf 
  
ermittelt. 
Derselbe gab auf Befragen folgendes an. 
Sonnabend den 20. August d. J. mittags 
habe ihm sein Dienstherr Hennig den Auftrag ge- 
geben, er solle auf dem neben dem Kartoffelfelde 
(c) gelegenem Wiesenteile (a) den Boden aufhacken. 
Er habe sich mit den beiden Mägden Hennigs, der 
Großmagd Lina Ufer und der Kleinmagd Minna 
Renner, an Ort und Stelle begeben. Die Ufer 
und die Renner seien hierauf auf eine nahe gelegene 
Wiese Hennigs gegangen, um Grummet zusammen- 
zurechen. 
In Gegenwart der Kleinmagd habe er zwei 
Streichhölzer angezündet und damit den Rasen an 
der südwestlichen Ecke der Brandstelle angebrannt. 
um den Rasen besser aufhacken zu können; dieses 
sei ein bekaunntes Mittel, dadurch werde der Rasen 
lockerer. Bis um 6 Uhr habe er dort gehackt, der 
Rasen habe manchmal hell gebrannt, manchmal auch 
nur geglimmt. Wenn es hell gebrannt, habe er die 
Flammen ausgetreten. Gegen ½285 Uhr seien die 
Ufer und die Renner zu ihm zurückgekommen und 
hätten mit ihm versucht, das glimmende Feuer da 
durch zu erdrücken, daß sie Steine und Erde darauf
	        
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