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Formularbuch.
Tuchmann erklärte weiter: Hübler sei oft in
den Frühstücks= oder Mittagspausen in dem oberen
Saal der Fabrik, wo die Frauen arbeiteten, auf-
hältlich gewesen, er sei dort immer zu der Klempners=
ehefrau Fabrikarbeiterin Amalie Auguste Rieger,
28 Jahre alt, hier Kleinwaltersdorferstraße 10
wohnhaft, gegangen und habe sich auch mit ihr
unterhalten. Er sei ursprünglich immer die Treppe
hinaufgekommen. Kurz habe aber verboten, daß die
Arbeiter in den Pausen und überhaupt zu den
Arbeiterinnen gingen. Seitdem sei Hübler wieder-
holt durch das Fenster, welches an der Hinterseite
des Fabrikgebäudes auf das Dach des Pferdestalles
führt, in den oberen Saal eingestiegen. Auf das
Dach des Pferdestalles sei Hübler immer dadurch
gelangt, daß er sich am Blitzableiter auf das Dach
des Hühnerstalles emporgeschwungen habe. Andere
Arbeiter habe er niemals diesen Weg nehmen sehen.
Die hierzu befragte Rieger bestätigte die An-
gaben Tuchmanns.
Weiter sind die Fabrikarbeiter Moritz Hans
Klügel, hier Bergleinstraße 16, Konrad Oswald
Junk, hier Bergstraße 14, und Friedrich
Hermann Weißig, hier Pirnaischestraße 27, am
Abend des 24. Januar bis etwa gegen 8 Uhr mit
Hübler zusammen in der Schankwirtschaft zur „Stadt
Stolpen“ zusammengewesen. Hierbei hat Hübler,
der merkwürdigerweise immer Geld gehabt hat, tüchtig
gezecht und auf Kurz geschimpft. Wenn er mal von
dem fortgehe, werde er schon sehen, was passiere. Dem
Kerl schmeiße er die Bude ein usw. Als die vier Männer
nach 8 Uhr die Schankwirtschaft verlassen haben, hat
Hübler abgelehnt, mit den anderen weiter zu gehen,
weil er nach hause zu seiner Stiefmutter müsse. Er
habe aber, wie alle drei versichern, durchaus nicht
die Richtung nach seiner Wohnung, sondern gerade
die entgegengesetzte Richtung, welche nach der Kurzschen
Fabrik führt, eingeschlagen.
Kurz hat noch erklärt, Hübler sei von Anfang an
von ihm beim Brande gesehen worden; er habe mit
seinen Leuten zusammen sogar die Kontormöbel aus
dem Kontorgebäude herausgetragen. Kurz habe sich