Full text: Der Fürstenzug auf dem Sgraffito-Fries am Königl. Schlosse zu Dresden.

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den Namen des verewigten unvergeßlichen Königs auf die spätesten Gene— 
rationen zu bringen. 
Freilich würde dies auch ohne jenen zarten Liebesbeweis der erlauchten 
Königin geschehen sein. König Albert ist tot, aber er lebt. „Seine Taten 
in Krieg und in Frieden haben ihn“, wie ein Artikel des „Dresdner An— 
zeiger“ hervorhebt, „durch stärkere Bande mit dem Vaterlande verknüpft, 
als sie der Tod zu zerreißen vermag.“ Der verklärte König lebt nicht 
nur droben im Reiche des ewigen Friedens; er lebt auch in den Herzen 
seiner treuen Sachsen, die in hingebungsvollster Verehrung und tiefinnerster 
Liebe an ihm hingen; er lebt in den Herzen aller Deutschen, die sich dessen 
bewußt sind, daß das, was das Deutsche Vaterland jetzt ist, es nicht zum 
wenigsten auch durch die Taten des Kronprinzen und das Walten 
des Königs Albert von Sachsen geworden ist. Er lebt in der Geschichte 
weiter schon um deswillen, weil ein bedeutsames Stück deutscher Geschichte 
sich in seiner Person verkörperte; er wird in dem dankbaren Gedächtnisse 
ferner Generationen je mehr fortleben, je klarer es sich dem kommenden 
Geschlechte mehr noch wie dem gegenwärtigen enthüllen wird, was Deutsch- 
land außer seiner Kriegskunst auch seiner Staatskunst zu verdanken hat. 
Auf König Albert dürften die einst dem Kurfürsten Moritz gewidmeten 
Worte im höchsten Maße zutreffen: „Was das Reich deutscher Nation an 
ihm verloren, das werden die Nachkommenden ebensowohl wie die jetzt 
Lebenden in seiner ganzen Schwere erst mit der Zeit empfinden.“ 
Aber so dicke Bände man mit goldenen Lettern über die Geschichte, 
das Wesen und die Verdienste König Alberts schreiben könnte — und 
schreiben wird, denn er verdient es —, der schönste Ruhm dieses an Ruhm 
und Ehren reichen Fürsten ist derjenige, der in erhebender Einmütigkeit 
bei dem Trauergottesdienste um den heimgegangenen Landesvater von den 
Kanzeln aller Kirchen des Landes den trauernden Landeskindern in die 
Herzen gerufen worden ist mit dem kleinen und doch so erhaben großen 
Bibelworte: „Wer Segen säet, der wird Segen ernten.“ 
Herrlich ist dieses Wort des Apostel Paulus gerade an unserem geliebten 
Herrn und König in Erfüllung gegangen. Trauernd stand ein ganzes 
Volk an seiner Bahre, und jeder einzelne desselben hatte die gleiche Empfindung: 
er hat Segen geerntet, weil er Segen gesäet hatte. 
Das Organ der von den Geheimen Räten Schober und Mehnert 
(wie früher von dem opferfreudigen Reichstagsabgeordneten Freiherrn von 
Friesen auf Rötha) trefflich geleiteten Konservativen, die Wochenschrift „Das 
Vaterland“, welches, wie alle Zeitungen des Königreiches, beim Tode des 
ruhmreichen Königs Albert warme und herzliche Artikel brachten#1), spricht 
das aus, was alle guten Sachsen denken, indem es folgendes schrieb: 
141) Sämtliche Preßstimmen nicht nur Sachsens und Deutschlands, sondern auch des 
gesamten Auslandes waren einig im Wiedergeben herzlicher Sympathien und ehrfurchtsvoller 
Anerkennung des Sachsenkönigs, als die Trauerkunde von dessen Ableben durch die Welt 
zitterte. Allüberall fühlte man mit den treuen Sachsen, die als engere Familie ganz be-
	        
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