Full text: Der Fürstenzug auf dem Sgraffito-Fries am Königl. Schlosse zu Dresden.

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Das wahre Wort: „Rast' ich, so rost ich“ hat ganz besondere Geltung 
bei der Tätigkeit und dem Zustande einer Armee, auch im Frieden. Und 
hierbei ist Prinz Georg allezeit im regsten patriotischen Pflichteifer uner- 
müdlich tätig gewesen. 
Viel, sehr sehr viel Arbeit wird hier getan, gerade auch in Heeres- 
angelegenheiten, von deren eminenter Wichtigkeit und zeitraubender An- 
strengung nur verhältnismäßig kleine Kreise genaue Kenntnis haben und 
von welcher ganz naturgemäß kein großes Aufsehen gemacht wird, da sie 
einfache Pflichterfüllung ist. Nicht daß nicht auch Kriegstaten — selbst 
die größten — etwas anderes wären, als ebenfalls Pflichterfüllung; denn 
der Pflichtenumfang ist schier endlos. Aber es liegt in der Natur der 
Sache, daß dort mehr und sofortige in die Augen springende und daher 
bejubelte Erfolge zu sehen sind als hier. Doch si vis Ppacem, Para 
bellum. „Willst Du den Frieden, so bereite dich auf den Krieg." 
Eine Armee ist das Schwert in der Hand des Feldherrn, die Deutsche 
Reichsarmee dasjenige in der Hand des Bundesfeldherrn — des Kaisers; 
derselbe soll ein Genius des Friedens sein, aber auch ein Drachentöter, 
gleich dem ehernen Siegfried. Ein starker Teil des Damascenerdrahtes, 
aus dessen Zusammenschweißung die stahlharte Klinge geschaffen wird, ist 
das sächsische Heer. Die Fortentwickelung und stete musterhafte Kriegs- 
bereitschaft desselben, mit welchem Namen wie Aster, Gersdorff, Hausen, 
Holleben, Treitschke, Tschirschky, Montbé, Planitz, Carlowitz, Schimpff, Schmalz, 
Schubert, Vitzthum, Wagner, Senfft, Broizem, Rabenhorst, Zezschwitz, Zeschau, 
Richter und andere mehr aufs innigste verbunden sind, ist in erster Linie 
dem Erlauchten Wettiner Bruderpaare zu danken, dem verewigten König 
Albert und dem nunmehrigen König Georg, — den edlen Dioskuren. 
Wie in der Armee, so hat sich aber König Georg auch auf allen 
Gebieten des Staatslebens, insbesondere des Parlaments, bereits vor seinem 
Regierungsantritte glänzend betätigt. In der ersten Ständekammer nahm 
derselbe seit über 40 Jahren eine — ganz abgesehen von seiner hohen 
Geburt — bedeutende Stellung ein. Seit langem war er Vorsitzender 
der Finanzdeputation, und hat es mit diesem überaus arbeitsreichen Amte 
stets ganz besonders ernst genommen. „Fleiß und Pflichtgefühl kennzeichnen 
anderen Seite Gefahren in sich, und es hat Zeiten gegeben, in denen die Entwickelung 
des Einzellebens den Gedanken an die Einheit des deutschen Volkes zu verdunkeln drohte. 
Daß es anders gekommen, daß wir ein Reich besitzen, das jedem Einzelstaate neben der 
Mitwirkung an den gemeinsamen Angelegenheiten ein reiches Feld selbständiger staatlicher 
und wirtschaftlicher Betätigung gewährt, ist der Staatskunst der Männer zu danken, die 
das Deutsche Reich gründeten und ihm seine jetzige Verfassung gaben. Der große Anteil, 
den unser erhabenes sächsisches Königshaus an der Gründung des Deutschen Reiches gehabt 
hat, steht in den Büchern der Geschichte verzeichnet.“ — Noch sei, da einmal die Auf- 
merksamkeit auf diese bedeutsame Rede gelenkt worden ist, eine weitere Stelle derselben 
angeführt. Kurz und treffend sagt dieselbe: „Unsere Staatsform ist monarchisch und ein 
rechter Bürger und Diener des Staates kann und darf nicht anders gesinnt sein als 
monarchisch.“
	        
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