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auf — eine Art gut deutscher „Ärmelwesten“, durch deren sehr fremd—
ländischen Namen dem längst eingebürgerten „Tambour“ die Gewähr ge—
leistet werden dürfte, nicht zum „Trommler“ zu werden.) Allen jenen
Bestrebungen, die Truppen gewissermaßen mit einer Tarnkappe zu versehen
und gegen Gesehen- wie gegen Getroffenwerden nach Möglichkeit zu schützen,
kann und darf die Berechtigung nicht abgesprochen werden. Dieselbe ist
um so größer, je teurer und wertvoller lebendes wie totes Material der
Heere in ethischer wie materieller Beziehung von Tag zu Tag mehr wird.
Doch aber bewahre der Gott „der Eisen wachsen ließ“, der den Völkern
und Menschen das Gefühl des Ruhmes und der Ehre, des Stolzes sowie
der Freude an großer Vergangenheit in die Herzen gelegt hat, die Leiter
der Heerwesen davor, diesen Momenten der Unscheinbarkeit, und wenn sie
noch so berechtigt sind, einen allzu großen Wert beizulegen. — „Es liegt
ein tiefer Sinn gar oft im kind'schen Spiele“ Zwar meist ganz unbewußt,
doch aber dabei im instinktiven Gefühle innerer Berechtigung schmückt sich
schon das Kind, das etwas Großes darstellen will. Und trägt nicht ein
reich geschirrtes aufgezäumtes Roß den Kopf und Nacken höher? Der
überaus hohe — Idealismus und Begeisterung fördernde — ethische Wert
bunter Farben und glänzender Abzeichen wird sich nicht aus der Welt
bringen lassen, so lange es Menschen gibt, die am Schönen Gefallen haben,
und die das Schmücken von höherem Standpunkte als von dem der Eitel—
keit aus ansehen. Tradition und Korpsgeist insbesondere werden durch
jene äußerlichen Momente, welche die inneren festhalten, ja oft versinn-
bildlichen, mächtig gehoben. Es ist also ebenso wünschenswert wie notwendig,
daß sich ein Mittelweg finde, welcher gestattet, den Anforderungen entgegen-
zukommen, die von neuen Verhältnissen gebieterisch verlangt werden, ohne
die Integrität des Heeres zu verletzen und ruhmreiche Über-
lieferungen aufzugeben, die — wenn einmal zerstört — nicht
von heute zu morgen wieder aufgebaut werden können.
Die Generalität führt übrigens, wie ebenfalls an jenen vorhin genannten
beiden fürstlichen Personen ersichtlich ist, neben den schweren Raupen-Epauletten
ein leichtes Geflecht von zartem Goldgespinnst, verbunden mit goldgeflochtenen
Achselschnuren. Die besonders zum schmückenden Abzeichen der Flügeladjutanten
gewordene Zierat, die an der rechten Schulter getragenen Achselschnüre
hatten ursprünglich einem ähnlichen Zwecke gedient, wie die bei den Ulanen
noch jetzt üblichen Fangschnüre, welche — die Kopfbedeckung mit Hals
oder Schulter verbindend — ein Verlorengehen derselben bei sehr scharfer
Gangart verhindern soll. Sie, wie die vorerwähnten Achselschnüre finden
ihren Ursprung in der stets bereit zu haltenden Fouragierleine, welche
gegebenenfalls auch dazu diente, Gefangene zu machen. Meist befand sich
zu noch größerem Nutzen eine sogenannte Raumnadel zum Räumen und
Säubern etwa verstopfter Zündlöcher an jener Leine oder Schnur an-
gebracht. (Seitdem die Achselschnüre Hof= und Salonstücke geworden sind,
bedarf es streng genommen eigentlich dieser Vorrichtung nicht. Indessen