Full text: Feldzüge der Bayern 1643, 1644 und 1645

eingefhloffen wurde. Das Hauptquartier Fam nad) Rothens 
münfter. Die Truppen beftanden im Ganzen aus 17 Reiters 
regimentern, 13 Regimentern Sußvolf und 30 Gelhügen, die 
aber jehr Ihwad waren, intem e8 um jene Zeit Reiterregir 
menter gab, die nur nodh 40 bis 90 Mann, und Yußs« 
regimenter, die nur no) 200 Mann ftarf waren*. Eie lager- 
ten im Nedarthale, bei Altftapt, bei Golsdorf und auf Der 
Höhe bis gegen Dürtingen. Die Befagung von Rottweil be: 
ftand, mit Cinrehnung der vorerwähnten Verftärfung, aus 
3 Coinpagnien Fußvolf und 60 Neitern unter dem Hauptmann 
Slettinger des Außregiments Mercy. Am 25. Juli forderte 
Guebriant die Etadt auf, fid) zu ergeben; aber der Commans 
dant und die Bürger erflärten fi entfchlofien, Widerftand zu 
leiften. Nun wurben die Mauern bei der Hohbrüdenvorftadt 
und bei Eanct Johann bejheoffen; an legterer Stelle ftürzte ein 
Haus ein, 375 Kugeln fielen in die Etadt. Am 26. Juli 
um 1 Uhr Morgend unternahmen die Belagerer einen Sturm 
bei dem Hocbrüdenthore, bei Sanct Johann und auf die Aur 
vorftadt; er wurde zwar abgefchlagen, aber die untere Auvorftadt 
von der Befagung dennody verlafjen. Der Herzog Friedrid 
von Würtemberg, welder einen Theil der ftürmenden Lruppen 
anführte, wurde dabei nicht unbedeutend verivundet. Kin Ver: 
ud) der Belagerer, das mittlere Author durd “PBetarden zu 
fprengen, mißlang, indem die Kanoniere, welde die PBetarven 
an das Thor befeftigen wollten, erihoffen wurden, ehe fie ihre 
Abjicht ausführen fonnten. Da traf Sean de Wörth mit 16 
bis 20 Ehmwadronen Reitern zum Entfabe ein. Drei Sanonen« 
fhüffe verfindigten der bebrängten Etabt feine Nähe, und 
Guebriant fah fi genöthigt, nocdy an demfelben Tage (28.) in 
der Richtung gegen Horb aufjubrehen, nahdem er vor Rottweil 
900 Mann verloren. Das Hauptquartier Guebriant’s fam nad 
Holzhaufen; die Truppen lagen im fogenannten Mühlbady, fonnten 
fid} aber hier nicht behaupten, indem fowohl die Bayeın, ala 
——m 
*) Martens 439. 240.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.