der Herzog von Rothringen gegen fie anrüdten und Erftere eine
drohente Etellung bei Impfingen einnahmen; Guebriant mußte
daher eilen, feine Rüdzugslinie, das Kinzigthal, ehe ihm der
Zugang zu Derfelben abgefchnitten war, zu erreidhen, was ihm
in der Nadıt des 30. Juli gelang, obgleih die Bayern bereits
Dberndorf befest hatten, worauf er unangefochten durdj diefes
Thal dem Rheine zuzog*).
Bon diefem Entfaße fhrieb man aus dem bayerifchen
Hauptquartiere Etoplad) vom 30. Juli:
„Der Beind ift zwar im Anzug gewefen, fich nacher Ma-
venfpurg, und fo fortan in Bayern, zu begeben. Wir haben aber
bei Soberömeiler den Weg abgefchnitten, und ihn wieder zurüd-
getrieben. Darauff ift feine Resolution gewefen, burcdh dad Wür-
temberger Land zu gehen, und in passando die Stadt Rothweil
einzunehmen, und au derfelben feine “lrmee zu proviantiren:
Mafien er dann folchen Drt 24 Stund lang befhoffen, auch nad)
gemachter Preffa geftürmet. Wir aber find ihm zu bald auf den
Hal Fommen, alfo, daß er mit zimlichen Verluft, fo ihm durdı
der Einligenden gute Gegenmwehr zugefügt worden, darvon abziehen
müffen. Und ald er fürterd feinen Weg auff Sul genommen,
waren wir mit unferer Urmee auch bereit3 dafelbften; vahero er
verurfacht worden, in der Nacht wieder auffzubrechen, und feinen
Weg in die Marggraffichafft Baden, an ben Ort, da er vorigen
Winter gelegen, zu nehmen. Zu befagtem Sul find wir fo
nabe an einander Ffommen, daß man mit Stüden auff einander
fpielen fünnen, und haben wir dem Beind zwar auch bei Obern-
dorff an einem Paß vorgewartet; meilen er aber zu vorn bereits
einen Berg zun Vortheil erlanget, ift ihm mit flarfen Truppen
nicht beyzufommen gewefen. Hat gleihmwol in diefem Marfche,
wegen vielfaltigen VBerlauffend feiner Bölder, auch nicht wenigen
abgefchlagenen Bartheyen, an Munnfchaft zimlih abgenommen,
und bdörfften wir in der Marggraffichafft meiterd an einander
fommen.”
*) Martens 440.