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Ihon am 19. Auguft die Burg Wehrftein, oberhalb Fiicdingen
in Eigmaringen, eingenommen hatte. Am 17. Dctober erließ
er ein „offened PBatent”, worin er fagt, daß er nad) Außer:
fter Moöglichfeit dahin traten werde, dem Hohentwieler
Feinde und deffen auslaufenvden Parteien die Epige zu madyen,
fie zu verfolgen und ihnen Abbrud zu thun”. Zugleich ver-
bot er, weder Geld nad) Anderes, was ed immer Namen
haben möge, dem Feinde nad) Hohentwiel zu liefern. E3
Fam zwijchen feinen Leuten und den Hohentiwielern zu Fleinen
Gefechten, die feinen andern Erfolg hatten, ald daß auf
beiden Eeiten einige Mann getödtet und gefangen wurden.
Daß dbrigend deffenungeadtet die Hohentwieler fortwährent,
jelbft in entfernte Gegenden, Etreifzgiige madhten, geht daraus
hervor, daß eine Abtheilung derfelben bei Tübingen den Oberften
Eufdenring, der von Freiburg zum bayerifchen Heere reifte,
gefangen nahm. MAIS verfelbe, nadyvem er fid) bereits ergeben
hatte, fi} wieder wehren wollte, wurbe er niedergehauen.
Die legte MWaffenthat in diefen Jahre in Würtemberg
war die Einnahme ded feiten Scloffes Hohen-Nagold; fie
erfolgte am 29. November durd) den bayeriihen Yeldzeug-
meifter Raufcdenberg nady Furzer Belagerung. Die frangofifche
Befagung erhielt freien Abzug über den Rhein *).
Nachdem die Failerlich-bayerifhe Arınee Dinkelsbühl,
Rothenburg, Nördlingen 2. wieder in ihre Gewalt gebradjt
hatte, bezog fie Winterquartiere in Würtemberg und Franfen.
Sohann von Werth lag eine Zeit lang in Ghlingen. Wußer-
dem blieben Tübingen (durd) das Negiment ded Herzogs
Urid von Würtemberg), Reutlingen, Urady und andere Orte
befest. Graherzog Leopold zog fi auf Böhmen, wo bie
Ehweden, nahdem fie Wien und die Donau aufgegeben, auf
wenige Drte eingefchränft waren. An Edluffe diefes Kelb-
zugd waren den Sranzofen alle gemachten Eroberungen biefleits
des. Oberrheind von den Bayern wieder entriffen und es blieb
ihnen nidts davon, ald die Erinnerung. Marfhall Türenne
beendigte den Feldzug feinerjeits, naddem alle feine Interneh-
*) Martens 467—470.