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großen Kurfürften Marimilian I. zur Aufgebung feines
Bindniffes mit dem öfterreihifchen Kaiferhaufe zu nöthi-
gen und ihn in das frangöfifche Intereffe zu ziehen. Die
Hauptaufgabe Mercy8 war nun, die Sranzofen und ihre
Verbündeten von einer Snvafion in die Rinder des Kurs
fürften von Bayern fern zu halten und daher den Kriegö-
fhauplag außerhalb ver Grenzen Ddiefer Länver aufzu=
Ichlagen.
Mie meifterhaft Mercy diefe jehwierige Aufgabe Töfte,
möchten die nachfolgenden Blätter zur Genüge beweifen.
Um jedoch den Helden näher fennen zu lernen, welcher
wie ein Babiud Bayern rettete und da8 bayerifche Heer
zu Sieg und Ruhm führte, fo fer und erlaubt, fein
Bild vom rein militärischen Standpunfte aus zu ent-
werfen. |
Srarız Wreiherr von Mercy, Furfürftlich bayerijcher
Teldmarfchall, Statthalter von Ingolftadpt, Kämmerer,
Kriegsrathb, Herr zu Mandre und Collenburg 2. 2.
ftammte aus dem berühmten Gefchlechte der Grafen von
Gent und murbe gegen das Ende ded 16. Jahrhunderts
in Lothringen geboren. Na einer forgfältigen Erziehung
trat der nach Thaten und Ruhm dürftende junge Mercy
in die Kriegsvienfte de Herzogs von Lothringen.
Im Sahre 1631, zur Zeit ald Schwedens größter
König, Guftao IL Adolph, auf den Belvern von Breiten»
feld ven erfolgreihiten Sieg erfämpfte, war unfer Held
Obriftmachtmeifter und zwei Jahre darauf Obrift und
Gommandant eined Fußregiments. 1633 bildete er mit
feinem Regimente die Befahung von Gonftanz, eben zur
Zeit, aldö der fehmebische Seldmarjchall Guftav Horn zur