92 Das Burggrafthum Nürnberg.
thum Bamberg zu; den andern Antbeil erhielt Burggraf Fried-
rich III., welcher mit der Schwester des letzten Herzogs von
Meran vermählt war, als Haupterbe und Nachfolger des-
selben vom Kaiser als Lehen.) Er bekam durch einen Ver-
gleich mit Bamberg auch den Bezirk von Bayreuth und Wei-
denberg und legte durch den Besitz all dieser Ländereien den
Hauptgrund zum Fürstenthume Bayreuth.
Das Aussterben der Hohenstaufen im Jahre 1268 führte,
wie in Schwaben, so auch hier eine Zerrissenheit des Landes
herbei, und es entstanden wie dort, so auch hier kleine Reichsstädte.
Hier soll nun von den größeren Gebieten, die sich nach
und nach in Ostfranken gebildet haben, das Wichtigste bis zu
Anfang des 16. Jahrhunderts mitgetheilt werden.
2) Das Burggrafthum Nürnberg.
Schon Carl der Große setzte in der Gegend von
Nürnberg gegen die Einfälle roher feindlicher Völker einen
Schirmvogt. Später führten diese Vögte den Titel Burg-
grafen und der Landbezirk, über welchen sie gesetzt waren,
führte den Titel Burggrafthum Nürnberg. Schen die
drei ältesten, mit Gewißheit bekannten Burggrafen Gott-
fried I. und II. und Konrad I. von 1105.— 1190 sollen
aus dem Geschlechte der Hohenzollern sein. Die gewisse
Reihenfolge beginnt mit Friedrich I. aus diesem Geschlechte,
der im Jahre 1191 von dem damaligen Kaiser mit dem Burg-
grafthum Nürnberg belehnt wurde. Durch Verdienst, durch
glückliche Verbindungen mit reichen Fürstenhäusern, durch kluge
Politik und weise Sparsamkeit wurde von den Burggrafen aus
dem genannten Geschlechte der geringe Umfang ihrer Länder
nach und nach bedeutend vermehrt.)
*) Dieser Antheil umfaßte den Bezirk von Hof, Schauenstein, Rehau
und Münchberg.
-z) Eine ihrer ältesten Erwerbungen ist die Grafschaft Abenberg im Jahre
1230; 1248 erbten und brachten sie an sich, wie schon oben bemerkt,
die Bezirke Hof, Schauenstein, Rehau und Münchberg, dann Bay-
reuth, Obernsees, Bindloch und Weidenberg; 1272 wurden sie mit