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solche mit der Zeit mit Deutschen zu vermischen, und wenn es anfänglich auch
nur mit zwei oder drei in jedem Dorfe geschehen kann.
2. Quelle: Kabinettsorder an von Domhardt. Graudenz, 7. Juni 1776.
Fundort: M. Bär a. a. O. Bd. 2. S. 309.
.. so muß mit allem Fleiß darauf gedacht werden, Arbeiter aus fremden
Landen herein zu ziehen und solche als Halbbauern oder Büdner auf dem platten
Lande anzusetzen, wo noch Platz genug ist. Es ist sehr nötig, 2—3000 der-
gleichen fremde Familien als Häusler oder Büdner hier im Lande zu etabliren .
Es wird die Population dadurch vermehret, und es fehlet sodann nicht so sehr an
Arbeitern in der Erntezeit, und das Geld wird im Lande verdienet . Wenn
fremde Familien etablirt werden, so muß das nicht einzeln mit den hiesigen durch-
einander geschehen, sondern es müssen gleich ganze Dörfer und Kolonien an-
gelegt werden . . ., damit das hiesige Volk um so besser siehet und gewahr wird,
wie jene sich einrichten und wirtschaften... Es muß auch mehr Ernst und Fleiß
darauf gewandt werden, um die Wölfe, derer in vorgedachter Heidet) noch sehr
viele sind, besser zu vertilgen und auszurotten, wozu man vorzüglich der Fang-
eisen sich bedienen muß.
C. Industrie und Handel.
a) Regeln für Handel und Manufakturen.
Quelle: Politisches Testament Friedrichs des Großen von 1752.
Übersetzung aus dem Abdrucke des französischen Textes bei G. Küntzel a. a. O. Bd. 2. S. 26—27.
Als Grundregel für Handel und Manufakturen gilt es zu verhindern, daß das
Geld außer Landes geht, dagegen es immer wieder ins Land zu bringen. Das
Hinausgehen des Geldes wird verhütet, indem man alles im Lande herstellt, was
man früher von dem Auslande bezog. Das ersieht man aus den Akziselisten, die
alle hereinkommenden und im Staate Absatz findenden Waren verzeichnen. Nach
diesen Listen läßt sich leicht beurteilen, welche Fabriken vermehrt und welche
neuen eingerichtet werden können. An zweiter Stelle verhindert man ein Hinaus-
strömen des Geldes in dem Maße, als es sonst der Fall wäre, indem man sich
alle unentbehrlichen Dinge an der Quelle sucht und den Handel selbst in die
Hand nimmt. Das hat zur Folge, daß die Ware, die beim Einkauf in Hamburg
einen Taler kostet, nur noch einen Gulden macht, wenn man sie unmittelbar
aus Spanien bezieht. Durch diese Verminderung des Warenpreises ergibt sich
ein beträchtlicher Gewinn, ganz abgesehen von dem Vorteil, den die Kaufleute
des eigenen Landes erzielen, und der einen ebenso großen Verlust für die
Hamburger und Holländer bedeutet. Durch die Manufakturen kommt natürlich
viel bares Geld ins Land. Sie können uns aber wegen der Nachbarschaft von
Polen und Rußland noch viel mehr einbringen; denn diese Länder haben
Mangel an allem und sind daher gezwungen, die Industrie ihrer Nachbarn zu
bezahlen. Diese Gründe müssen den Herrscher veranlassen, die Fabrikanten und
Kaufleute zu ermutigen, sei es durch Bewilligung jeder Art von Privilegien und
Steuererlassen, sei es durch Geldunterstützungen, damit sie zu großen Unter-
nehmungen imstande sind. —
1) Die Tucheler Heide.
W. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. U. 9