92 Oer Entscheidung entgegen.
Zswoleki zurückgeht. Der Gedanke des Botschafters
war es gewesen, die erwartete Feststimmung der Tage
von Paris zu einer Umwandlung der Tripleentente
in ein Bündnis nach Analogie des Dreibundes auszu-
nutzen. Wenn man sich schließlich in Paris und Peters-
burg mit weniger begnügt hat, so scheint dafür die Er-
wägung maßgebend gewesen zu sein, daß in England
ein großer Teil der öffentlichen Meinung (darauf
zieht sich das Foreign Office stets zurück, wenn es etwas
Unbequemes abschütteln möchte) dem Albschluß förm-
licher Bündnisverträge mit andern Mächten durchaus
ablehnend gegenübersteht. Angesichts dieser Tatsache
hat man sich trotz der zahlreichen Beweise für den gänz-
lichen Mangel an Widerstandskraft der englischen
Politik gegen Einflüsse der Entente — ich darf an die
Gefolgschaft erinnern, die noch jüngst Rußland in der
Frage der deutschen Militärmission in der Türkei von
England erfahren hat — offenbar gescheut, gleich mit
der Tür ins Haus zu fallen. Ee ist vielmehr die Taktik
schrittweise langsamen Vorgehens beschlossen wor-
den. Sir Edward Grey hat die französisch-russische An-
regung im englischen Ministerrat warm vertreten, und
das Kabinett hat sich seinem Votum angeschlossen. Es
ist beschlossen worden, in erster Linie ein Marineab-
kommen ins Auge zu fassen, und die Verhandlungen
in London zwischen der englischen Admiralität und
dem russischen Marineattaché stattfinden zu lassen.
Oie Befriedigung der russischen und französischen
Diplomatie über diese erneute Aberrumpelung der
englischen Politiker ist groß. Man hält den Ab-
schluß eines formellen Bündnievertrages nur noch für
eine Frage der Zeit. Um dies Ergebnie zu beschleu-
nigen, würde man in St. Petersburg sogar zu ge-
wissen Scheinkonzessionen an England in der