Hinter den Kulissen. 121
des serbischen Volkes Ausdruck, daß in diesen trüben
Zeiten Eure Majestät sich des Schicksals Serbiens
annehmen werden. Alexander.
Be. Grb. 1. Der belgische Gesandte in Wien
übersendet mit Brief vom 24. Juli an seine Regierung
den Text des Ultimatums von Österreich-Ungarn an
Serbien.
Als Anlage zu Nr. 1 ist das Ultimatum genau
wiedergegeben.
Be. Erb. 2: Enthält den Brief des belgischen
Auslandsministers Davignon an die Gesandt-
schaften in Paris, Berlin, London, Wien und St. Pe-
tersburg, worin diesen Vertretungen eine schriftliche
Anweisung der belgischen Regierung ohne Datum
übersandt wird. Oiese brieflichen Weisungen sind an
die genannten Mächte abzugeben, sobald ein Tele-
gramm des Auslandeministers Davignon dazu auf-
fordert. Diese Anweisungen ohne Datum besagten u. a.:
Oie internationale Lage ist ernst; die Möglichkeit
eines Konfliktes zwischen verschiedenen Mächten macht
vorbereitende Maßnahmen der Königl. Belgischen Re-
gierung notwendig.
Belgien hat mit der peinlichsten Genauigkeit die
Plichten eines neutralen Staates beobachtet, die ihm
von den Verträgen vom 19. April 1839 auferlegt werden.
Diesen Pflichten ist es gewillt, nachzukommen, wie die
Dinge auch laufen mögen. HOie freundschaftlichen Be-
ziehungen der MWächte sind so oft versichert worden,
daß Belgien das Vertrauen hat, daß sein Territorium
von den Konflikten unberührt bleiben wird, die sich an
seinen Grenzen zutragen werden. Dagegen hat
Belgien nichtedestoweniger alle nötigen Maßnahmen
getroffen, um die Aufrechterhaltung seiner ANeutralität