130 Hinter den Kulissen.
ODie Note Serbiens fährt fort:
Oie Königliche Regierung war deshalb durch die
Behauptungen, daß Angehörige Serbiens an der
Vorbereitung des in Serajewo verübten Attentats
teilgenommen hätten, schmerzlich überrascht. Sie
hatte erwartet, zur Mitwirkung bei den Nachforschungen
über dieses Verbrechen eingeladen zu werden, und
war bereit, um ihre vollkommene Korrektheit durch
Taten zu beweisen, gegen alle Personen vorzugehen,
hinsichtlich welcher ihr Mitteilungen zugekommen
wären.
Anmerkung der k. und k. Regierung:
Diese Behauptung ist unrichtig. Die Serbische
Regierung war über den gegen ganz bestimmte
Personen bestehenden Verdacht genau unterrichtet
und nicht nur in der Lage, sondern auch nach ihren
internen Gesetzen verpflichtet, ganz spontan Er-
hebungen einzuleiten. Sie hat in dieser Richtung
gar nichts unternommen.
Note Serbiens:
Den Wünschen der k. und k. Regierung entsprechend
ist die Königliche Regierung somit bereit, dem Gericht
ohne Rücksicht auf Stellung und Rang jeden serbischen
Staatsangehörigen zu übergeben, für dessen Teil-
nahme an dem Serasewoer Verbrechen ihr Beweise
geliefert werden sollten. Sie verpflichtet sich ins-
besondere auf der ersten Seite des Amteblatts vom
13./26. Juli folgende Enuntiation zu veröffentlichen:
Die Königlich Serbische Regierung verurteilt jede
Propaganda, die gegen Österreich-Ungarn gerichtet
sein sollte, d. h. die Gesamtheit der Bestrebungen, die
in letzter Linie auf die Losreißung einzelner Gebiete