Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

Einter den Kulissen. 16 
mich gerichteten Aufruf, haben sich betreffend den Ge- 
fühlen, die mich für das serbische Volk beseelen, nicht 
getäuscht. Der heutige Stand der Lage beansprucht 
meine ganze Aufmerksamkeit, und meine Regierung 
tut das Möglichste, um die Schwierigkeiten aus dem 
Wege zu räumen. Ich bin überzeugt, daß Eure Hobeit 
und die serbische Regierung mir die Aufgabe mit allen 
Kräften zu erleichtern wünschen. Es soll nichts un- 
geprüft bleiben, um eine Lösung zu finden, die die 
Würde Serbiens unangetastet läßt und die Schrecknisse 
eines neuen Krieges erspart. Solange noch eine 
Hoffnung besteht, das Blutvergießen zu vermeiden, 
müssen wir alle Kräfte anspannen, um das Ziel zu 
erreichen. Sollten wir aber, gegen unseren Wunsch, 
nicht dazu kommen, so kann Eure Hoheit sicher sein, 
daß Rußland unter keinen Umständen Serbien 
allein lassen wird.“ Nicolaus. 
Hieraus geht klipp und klar hervor, daß Rußland 
zu einem bewaffneten Eingreifen zugunsten Serbiens 
schon zu einer Zeit fest entschlossen war, als man in 
  
Gefühlen geirrt, die ich zu Ihnen hege und an meine herzliche 
Gewogenheit für das serbische Volk. Oie jetzige Lage der 
Dinge erweckt meine allerernsteste Aufmerksamkeit, und meine 
Regierung macht alle Anstrengungen, um die gegenwärtigen 
Schwierigkeiten zu beseitigen. Ich zweifle nicht daran, daß 
Ew. Hoheit und die Königliche Regierung von dem Wunsche 
beseelt sind, nichts außeracht zu lassen, bei der Entscheidung 
der Dinge die Würde Serbiens zu wahren und die Greuel 
eines neuen Krieges zu vermeiden. Solange noch die geringste 
Hoffnung vorhanden ist, Blutvergießen zu vermeiden, müssen 
alle unsere Bemühungen auf dieses Ziel gerichtet sein. Soll- 
ten wir jedoch entgegen unseren aller aufrichtigsten Wün- 
schen hierin keinen Erfolg haben, so wollen Ew. Hoheit 
davon versichert sein, daß Rußland auf keinen Fall gleich- 
gültig gegenüber dem Geschicke Serbiens verbleiben wird."“
	        
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