Hinter den Kulissen. 181
Rußland erkennt also, daß sein Bersuch, durch die
glatte Unterstützung Serbiens diemitteleuropäische Mäch-
tegruppe zu verblüffen und eine diplomatische Aieder-
lage SÖsterreichs zu erzwingen, gescheitertwar. Aun spannt
es den britischen Ententegenossen vor seinen Wagen.
Br. Wb. 58: Bertie an Grey.
Parie, 28. Juli. Tel.) Der Minister des Außern
dankt für die Mitteilung der in Br. Wb. Nr. 46 vom
27. Juli skizzierten Aussprache Greys mit dem deutschen
Botschafter.
Br. Wb. 59: Derselbe an denselben.
Paris, 28. Juli. (Tel.) Daeselbe geschieht hin-
sichtlich der in Br. Wb. Nr. 47 vom 27. Juli geschil-
derten Unterredung Greyps mit dem russischen Bot-
schafter. Daß sich Großbritannien in einer vorläufig
nur Serbien und Österreich-Ungarn angehenden Streit-
frage nicht solidarisch mit Rußland erklären könne, sei
verständlich.
O. Wb. 16: Telegramm des deutschen
Botschafters in Wien an den Reichskanzler
vom 28. Juli 1914.
Graf Berchtold bittet mich, Eurer Exzellenz seinen
verbindlichen Dank für Mitteilung des englischen
Vermittlungesvorschlags zu sagen. Er bemerkt
jedoch dazu, daß nach Eröffnung der Feind-
seligkeiten seitens Serbiens und nach der in-
zwischen erfolgten Kriegserklärung er den Schritt
Englands als verspätet ansehen müsse.
Br. Wb. 60: Goschen an Grepy.
Berlin, 28. Juli. (Tel.) In einer Aussprache
mit dem französischen und dem italienischen Kollegen