Hinter den Rulissen. 183
serbischen Note keine Erörterung zugelassen
werden könne. Der friedfertige Charakter seines
Kaisers bürge dafür, daß es sich um einen gerechten
und unvermeidlichen Krieg handle. Bunsen ent-
gegnete, Grey werde dies mit Bedauern hören, weil
er fürchte, daß nun Komplikationen den Frieden
Europas stören würden. Aber er betonte, daß, möge
auch in der Folge der britische Standpunkt von dem
österreichischen hie und da abweichen, darum die
britische Sympathie mit Österreichs Be-
schwerden gegen Serbien nicht aufhören
werde. Berchtold erwiderte: das beruhe auf Gegen-
seitigkeit; doch Rußland habe Osterreich in seiner
gerechten Sache nicht in den Arm fallen sollen, da
letzteres an keine Gebietsvergrößerung dächte.
Br. Wb. 65: Rodd an Grey.
Rom, 28. Juli. (el.) Betrifft die Weiter-
behandlung von Br. Wb. Nr. 27 vom 25. Juli durch
San Siuliano.
Br. Wb. 64: Derselbe an denselben.
Rom, 28. Juli. (Tel.) Bericht über eine Unter-
redung mit San Giuliano, der seinerseits am Morgen
den Besuch des serbischen Geschäftsträgers entgegen-
genommen hatte. Oanach war Serbien bereit,
die ganze österreichische Note anzunehmen,
wenn zur Ausführung der in Punkt 5 und 6
vorgesehenen Bedingungen Genaueres be-
stimmt würde; das könnte auf dem Umweg über die
Mächte geschehen. Unterdes hat die österreichisch-
ungarische Regierung eine lange Harlegung ihrer Be-
gründung der Ablehnung der serbischen Antwort ver-
öffentlicht (noch nicht in Rodds Händen). Darin