Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

18 Die innere Entwicklungsgeschichte des Dreiverbandes. 
  
schnüren, heißen nicht Delcassé, Lansdowne, nicht 
Eduard VII. und nicht Roosevelt, sondern sie Heißen 
Bismarck und Moltke, Wilhelm II. und Bülow. Oiese 
haben das in Eisen starrende, stachlige, aufgereizte 
und aufreizende Reich geschaffen und entwickelt, das 
seit einem Vierteljahrhundert Europa berausfordernd 
betrachtet und das Europa notgedrungen schließlich 
selbst scheel ansehen mußte. Sie sind es, die Deutsch- 
land, indem sie es immer mehr verpreußen, die Sym- 
pathien nehmen, die früher seine tätige Wissenschaft 
und seine ernste Bescheidenheit ihm sicherten. Sie 
sind es, die in unserer Zeit, die man milde glaubte, 
barbarische Drohungen oder brutale Leidenschaften 
emporsprühen lassen. Europa hat Furcht vor dem 
Feuer, das ununterbrochen in Berlin glimmt, und 
bildet vorsichtshalber schon jetzt die Kette.“ 
Da lag in der Tat der Hase im Pfeffer! Gegen 
den ausgesprochen nur defensiven Zwecken Hhuldigenden 
Dreibund schlossen sich England und Frankreich schon 
damals mit dem gerade damals von „Kultur“ geradezu 
starrenden Rußland zu einem teuflischen Bunde zu- 
sammen lediglich zu dem Ziele, das wegen seiner nicht 
niederzuringenden Tüchtigkeit von Tag zu Tag unbe- 
quemer werdende Oeutschland so einzuengen, daß es 
nicht mehr atmen könne. Die Wissenschaft und die 
michelhafte Bescheidenheit von ehemals — die wollten 
ihm die edeln Drei allenfalls noch zubilligen; mehr nicht! 
Auffallend kleinlaut wurde die Vorgeschichte von 
Oelcassés Fall damals in London aufgenommen. Die 
deutschfeindliche „Daily Mail“, die ein Sonderanerbieten 
bezweifelte, glaubte wenigstens an eine allgemeine 
Zusage militärischer Unterstützung und wiederholte 
dies auesdrücklich am 12. Oktober. „Haily Chronicke“ 
meinte, England besitze keine 100 0O00 Mann für den
	        
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