232 Hinter den Rulissen.
reitungen Seiner beiden Nachbarn können
Ihn schließlich zwingen, für die Sicherbeit
Seines eigenen Landes, das sonst wehrlos
bleiben würde, ihrem Beispiele zu folgen. Zch
habe Wilhelm von meinem Telegramm an Dich unter-
richtet und hoffe, Du wirst meine Mitteilungen in dem-
selben freundschaftlichen Geiste entgegennehmen, der
sie veranlaßt hat. gez. Heinrich.
Telegramm des Königs von England an
Prinz Heinrich von Preußen vom 30. Juli 1914.
ODank für Dein Telegramm. Sehr erfreut, von
Wilhelms Bemühungen zu hören, mit Aikolaus sich
für die Erhaltung des Friedens zu einigen. Ich habe
den ernsten Wunsch, daß ein solches Unglück, wie ein
europäischer Krieg, das gar nicht wieder gutzumachen
ist, verhindert werden möge. Meine Regierung tut
ihr Möglichstes, um Rußland und Frankreich nahezu-
legen, weitere militärische Vorbereitungen aufzu-
schieben, falls Osterreich sich mit der Besetzung von
Belgrad und benachbartem serbischen Gebiet
als Pfand für eine befriedigende Regelung seiner
Forderungen zufrieden gibt, während gleichzeitig die
andern Länder ihre Kriegsvorbereitungen einstellen
(ogl. den Zusatz zu Br. Wb. Nr. 103). Ich vertraue
darauf, daß Wilhelm Seinen großen Einfluß anwenden
wird, um ÖOsterreich zur Annahme dieses Vorschlages
zu bewegen; dadurch würde Er beweisen, daß Deutsch-
land und England zusammenarbeiten, um zu ver-
hindern, was eine internationale Katastrophe sein
würde. Bitte versichere Wilhelm, daß Ich alles tue
und auch weiter alles tun werde, was in Meiner
Macht liegt, um den europäüschen Frieden zu erbalten.
gez. Georg.