Hinter den Kulissen. 243
Ich habe Herrn Klobukowski für seine Mitteilung
gedankt und ihm bemerkt, daß wir stets das größte
Vertrauen gehabt hätten in die Ehrlichkeit, mit der
unsere beiden Nachbarstaaten ihren Verpflichtungen
uns gegenüber nachkommen würden. Wir haben auch
allen Grund, zu glauben, daß die Haltung der Deut-
schen Regierung der der Französischen Regierung
gleich sein werde.“
Be. Erb. 10: Am 31. Juli telegraphiert Da-
vignon an alle diplomatischen Vertretungen:
Brüssel, 31. Juli.
Der Kriegeminister benachrichtigt mich, daß die
Mobilisierung angeordnet und daß Sonnabend, der
erste August, der erste Tag der Mobilisierung ist.
Davignon.
Be. Erb. 11: 31. Juli. Davignon fragt bei
den Gesandtschaften in Berlin, London und Paris,
nach einem Besuch bei Sir Francis Villiers, an, ob
die Englische Regierung die besondere Anfrage an die
Französische und Deutsche Regierung gerichtet habe, ob
jede der beiden Regierungen bereit sei, die belgische
Neutralität zu achten, falls die andere Macht sie nicht
verletze. Eleichzeitig wird mitgeteilt, daß der englische
Gesandte (überrascht von der Schnelligkeit der bel-
gischen Mobilisierung) geäußert habe, Sir Edward
Grey nehme an, daß Belgien sein Möglichstes tun
werde, um seine NReutralität zu wahren. Im Anschluß
daran schreibt Davignon an die Gesandten: „Ich habe
immer und immer wieder versichert, daß unser Heer,
das durch die jüngste Reform ansehnlich vergrößert
ist, uns instand setzt, uns kräftig zu verteidigen im
Fall eines Angriffs auf unser Grundgebiet.“